Die Tischharfenensembles präsentieren im Konzert ein weites Repertoire an Musikstücken. Foto: Anton

Drei Tischharfenensembles aus Sulgen, Dunningen und Zimmern traten zum Konzert in Sulgen an und präsentierten Werke aus allen Stilrichtungen – von Renaissance über Klassik bis Pop.

Die Leitung der Ensembles hatte Musiklehrer Jürgen Jäger, der die Ensembles auch gegründet hat. Jedes der Ensembles trägt einen eigenen Namen: Die Sulgener Harfinistinnen nennen ihre vor sechs Jahren gegründete Gruppe „Harfissimo“, die Dunninger Musikerinnen, seit vier Jahren im Ensemble aktiv, haben sich für die Bezeichnung „Harfenzupfer Dunningen“ entschieden und das vor zwei Jahren gegründete Ensemble aus Zimmern hat den Namen „Harfenklang Zimmern o.R.“ gewählt.

 

Nach außen die Ruhe selbst, im Innern aber manche Spielerin mit klopfendem Herzen, eröffneten die circa 30 Damen das Tischharfen-Konzert mit der Eurovisionsmelodie „Prélude“ von Marc Antoine Charpentier.

Begleitung mit E-Piano

Hatte Jäger beim ersten Titel noch dirigiert und die Einsätze gegeben, so war das in der Folge nicht mehr nötig, denn er leitete die Liedvorträge mit Vorspiel und Begleitung vom E-Piano aus. Der weiche Klang des E-Pianos ergänzte den Klang der Zupfstimmen auf ideale Weise. So legten die Harfenspielerinnen die zarte Melodie des Liedes „Land of Hope an Glory“ über die weich registrierte Pianostimme. Sie griffen auch den scheinbar endlos aktuellen „Kanon“ von Johann Pachelbel auf, der 2020 durch die Gruppe „Maroon 5“ zum Hit emporstieg. Mit der feinziselierten Begleitung von Jäger entstand eine schöne Mehrstimmigkeit. Im Mittelteil konzertierte der Leiter solo. Romantische Stimmung zauberten die Zupfmusikerinnen in den Raum bei der „Morgenstimmung“ von Evard Grieg aus der „Holberg Suite“. Das Piano untermalte die Melodik mit warmen Akkorden.

Beschwingt und tänzerisch

Beschwingt und tänzerisch ließen die Akteurinnen das irische Lied „Sally`s Garden“ folgen .

Die Zuhörer erfuhren Details über die Herkunft und Entstehung der Harfe als zunächst noch weitgehend unbekanntes Instruments, das auch Menschen ohne Notenkenntnisse und musikalische Vorbildung spielen können. Der Vater eines behinderten Jungen baute eine Zither um, so dass die Abstände zwischen den Saiten etwas größer wurden. Durch Punkte und Strichverbindungen malte er den Verlauf einer Melodie auf. Das Blatt wird unter die Saiten gelegt, so dass der Spieler nur dem Spielverlauf folgen muss. Durch Verschieben des „Notenblattes“ können auch verschiedene Tonarten gespielt werden. Heute, so der Leiter, gebe es Harfen zu Zehntausenden und sie seien überall auf der Welt verbreitet. Mit englischen und irischen Songs ging das Programm weiter. Weiter ging es mit Gospelliedern der ehemaligen Sklaven in Amerika. So erklangen die Gospels „Go down Moses“, „Kumbaya my Lord“ und „O when the Saints“. Das Publikum sang und klatschte im Off-Beat mit. Nach einer kurzen Pause erklang der „Gefangenenchor“ aus „Nabucco“ von Verdi sowie das italienische Volkslied „Bella Ciao“, das im Krieg zum Partisanenlied wurde.

Schließlich gingen die Musikerinnen sehr aktuell zum hebräischen Friedenslied „Hevenu Shalom aleichem“ über und servierten zum Abschluss des interessanten Konzerts noch Titel von Cat Stevens und den Beatles.

Als Abschiedslied erklang „Auld Long Syne.