Saso Avsenik und seine Oberkrainer sorgen für ein fulminantes Finale der "Tannenhof"-Konzerthistorie von Veranstalter Karl Trenkle. Foto: Kienzler

Klatschen, mitsingen, einfach nur gut drauf sein: Im Schonacher Haus des Gastes war zu spüren, dass die Menschen wieder Lust auf Live-Konzerte haben. Verantwortlich für die gute Laune am Samstag waren Saso Avsenik und seine Oberkrainer.

Schonach - Das Konzert hätte schon 2020 stattfinden sollen, wurde aber Corona-bedingt verschoben. Neben viel Musik und Unterhaltung sorgte der Abschied von Veranstalter Karl Trenkle von der großen volkstümlichen Bühne aber auch für etwas Wehmut im Saal.

Institution seit 40 Jahren

Seit vielen Jahren schafft es Karl Trenkle immer wieder, bekannte volkstümliche Gruppen nach Schonach auf die Bühne zu bringen. Etwas überraschend für viele kündigte er an, dass das Oberkrainer-Konzert nach 40 Jahren sein letztes Konzert sei. "Jetzt isch gut", sagt Trenkle. 1981 begann der heute 73-Jährige bekannte Veranstalter im Café Tannenhof Schönenbach mit den "D‘ Feldberger Spitzbuebe" oder den "Stockmihlimusikanten". Es ging Schlag auf Schlag. Grand-Prix-Gewinner und die angesagtesten Gruppen der Volksmusikszene gaben sich im "Tannenhof" die Klinke in die Hand. In den vergangenen Jahren füllten neben den Oberkrainern auch die Schweizer Gruppe "Oesch’s Dritten" oder das "Nockalm-Quintett" regelmäßig das Haus des Gastes.

Stimmung im voll besetzten Saal

Voll besetzt präsentiert sich auch der Saal am Samstagabend, als die Oberkrainer aus dem slowenischen Begunje gleich von Anfang Vollgas geben. Saso Avsenik, der Enkel des legendären Slavko Avsenik, führt seit vielen Jahren das musikalische Erbe mit den Erfolgstiteln, aber auch vielen Eigenkompositionen sehr erfolgreich in die Zukunft. Der 30-Jährige ist aber auch wie sein Großvater ein Virtuose auf dem Akkordeon. Eine junge Truppe präsentiert sich da und die Fans – viele von weit her angereist - gehen bei jedem Titel mit. Kein Wunder, ist doch nahezu jeder ein Klassiker, angefangen von "Auf der Autobahn", "Mein bester Freund, die Musik" oder "Auf geht’s Polkatanz".

Sänger Luka Sesek überzeugt nicht nur als "Franz der Maurerg’sell", sondern bereichert vor allem stimmlich im Duett mit Sängerin Lucija Selak die Gruppe. Aufgrund der Corona-Verordnung konnten sich die Musikfans zwar draußen vor dem Haus des Gastes verköstigen, im Saal waren allerdings keine Getränke erlaubt, da wird der bekannte Oberkrainer-Titel "Wir haben großen Durst" zur Hymne des Abends.

Ihre Musikalität zeigen auch die anderen Bandmitglieder mit dem „Hirtenlied“, ein Bravourstück für Klarinette. Oder zur Überraschung aller schnappt sich Sängerin Lucija Selak zwischendurch die Steirische Harmonika und Baritonist Ales Jurman setzt virtuos mit "Gute alte Zeit" – ebenfalls auf der Steirischen - noch einen drauf. Garniert wird der Abend durch die Witze und Sprüche von Hubi Aschenbrücker, seit Jahren begleitet er das Ensemble.

Würdiger Abschluss für Karl Trenkle

Für musikalische Gänsehautmomente sorgen die Musiker, als sie am Bühnenrand und ohne Mikrofone "Der Wind bringt Dir mein Lied" zelebrieren. Diesen Titel hat Slavko Avsenik eigens für seine Frau Brigitta komponiert. Das "Trompetenecho" und "Freunde wir bleiben Freunde" krönen den Abend und auch Karl Trenkle ist glücklich. "Schöner kann der Abschluss nicht sein", sagt er, während sich langjährige Besucher bei ihm bedanken und gemeinsam in Erinnerungen schwelgen.