Katrin Banhierl und Heike Schuch begeisterten bei ihrem Auftritt in der Stadtkirche in Schiltach.
Bärenstark trat das Solina Cello-Ensemble mit Katrin Banhierl und Heike Schuch in der evangelischen Kirche in Schiltach nun schon zum zweiten Mal auf.
Mit ihrem Programm in zwei Teilen stellten sich die Musikerinnen zuerst mit einem eher ungewöhnlichen Mix aus Walzer, Beatles, Tango, Film und Rock vor. In der Pause konnten die Zuhörer aus einer Jukebox-Liste mit 20 ebenso bunt gemischten Titeln jeweils drei aussuchen, deren zehn meist gewählten Stücke zu hören wären.
Mut zum Ankreuzen machte Katrin Banhierl, als sie behauptete, ohne Auswahl der Zuhörer wüssten sie nicht, was sie spielen könnten. Mit einem Walzer von Dmitri Schostakowitsch eröffneten die Beiden ihren Auftritt in der hohen Kirche mit der besonderen Akustik.
Rasante Steigerung
Zu dem fast romantischen „Let It Be“ der Beatles passte der weiche Klang der Cellos, wie auch zu „Moon River“, der 1962 mit einem Oskar ausgezeichneten Filmmusik von Henry Mancini. Ihre Finger nicht kalt werden lassen wollten die beiden Cellistinnen „in den Hallen des Bergkönigs“ (Edvard Grieg) mit der rasanten Steigerung ihres Spiels mit den Saiten.
Auch bei „With or Without You“ von U2 wechselten sie immer wieder fließend leicht bei der Übernahme von Takt zu Melodie und dazu ließ zu „Smile“ Heike Schuch ihr verschmitztes Lächeln über die roten Lippen blitzen.
Bei „Nothing Else Matters“ kamen die teuflischen Riffs mit dem Bogen zum harten Zupfen des Takts, während zu „Sounds of Silence“ der weiche Klang von den Saiten das Thema schön aufnahm. Der coole Daddy passte mit der dunklen Stimme von Bonney M zur Stimmung der Instrumente vor dem Altar. Die Hitliste der Jukebox zeige einen guten Geschmack der Besucher in der Kirche, lüftete Katrin Banhierl das erste Geheimnis um die Platzierungen mit „Hurt“ von Johnny Cash.
Auf Platz zehn folgte die Steigerung zur Neun von Bette Midler mit der Rose, die während des Stücks langsam verblühte. Neuen Schwung brachte „Libertango“ von Astor Piazzolla, ein Tango Nuevo des Bandoneon-Komponisten, der auch oft für Cello arrangiert wurde.
Klassische Stücke folgten mit „Solveigs Lied“, dem Schwanensee und einem Prelude, bis aus den Top Drei „Smoke on the Water“ von Deep Purple über den Genfersee waberte. „The Show Must Go On“ von Queen bereitete Edith Piaf mit “Je ne regrette rien” die Bühne für den Spitzenplatz.
Da konnte als Zugabe nur noch ein „Hallelujah“ folgen. Die Stadt Schiltach hatte mit der Einladung des Solina Cello-Ensembles wieder die Kultur aus dem Stadtgarten in die Stadtkirche geholt.