Die Musiker durften großen Applaus entgegen nehmen. Foto: Fritsche

In ihrem Jahreskonzert nahmen das Jugend-Blasorchester und die Stadt- und Feuerwehrkapelle das Publikum mit auf eine mal wilde, mal fröhliche musikalische Reise durch den afrikanischen Kontinent.

Schiltach - Mit den Stücken "African Alleluia" von Wana Baraha, "Serengeti" von John Higgins und "You’ll be in my heart" von Phil Collins eröffnete das Jugend-Blasorchester Schiltach/Schenkenzell den Konzertabend und stimmte das Publikum auf das Thema Afrika ein.

Gerade mal eine gemeinsame Probe im Frühjahr 2020 hatte stattfinden können. Doch nach den diesjährigen Sommerferien hatte die Gruppe wieder zusammengefunden. Jetzt legten die jungen Spieler souverän in sicherem Spiel einen gelungenen Premierenauftritt hin.

Auch Eltern im Einsatz

Nicht ohne die Zugabe "Kalahari" von Luigi di Ghisallo ließ sie das Publikum wieder von der Bühne. Musikalisch waren sie gut vorbereitet worden von Yannik Herzog (am Dirigentenpult) und Ralf Vosseler. Vereinsvorsitzende Susanne Schmider dankte nicht nur den beiden dafür, sondern auch "allen Elterntaxis, die unsere Nachwuchskünstler in die Lehengerichter Gemeindehalle zur Probe gefahren haben". Beim Konzert des Musikvereins Schenkenzell am nächsten Samstag werden sie wieder zu hören sein.

Die Reise durch Afrika setzte die Stadt- und Feuerwehrkapelle unter der Leitung von Ralf Vosseler fort. Melanie Knödler führte durch das Programm, das vor allem aus Stücken der sogenannten "Programmmusik" bestand, und beschrieb die Ereignisse, Landschaften oder Stimmungen, die sich in der Vorstellung beim Zuhören einstellen konnten. So führte das lebhafte Eröffnungsstück "Ngoma za Kenya" von Paul Basler mit "energiegeladenen Rhythmen und Melodien" geradewegs nach Nairobi und seiner fröhlichen Bevölkerung.

Es folgte als Hauptwerk des Abends "Etosha" von Armin Kofler: Abend, Nacht und Morgen im gleichnamigen namibischen Naturpark mit seiner vielfältigen Tierwelt und dramatischen Szenen der Savanne ("Fressen und gefressen werden").

Das Stück "Jungle" von Thomas Doss führte mit ungewohnten Klängen und sogar Gesang in den Dschungel mit seiner Tierwelt und Stämmen, während Mario Bürki in "Jambo Africa" mit fünf musikalischen Bilder seine Afrikareise durch Tansania und Kenia beschrieb. Vanessa Schuler führte als Nachwuchsdirigentin ganz entspannt durch dieses Stück.

Den Schluss des Programms bildete der von John Moss bearbeitete Song "Africa" von D. Paich und J. Porcar von der Rockband TOTO, die zu einem internationalen Megahit wurde.

Zwei Zugaben

Langer Applaus des Publikums forderte Zugaben. So folgten der verspielte "Baby Elephant Walk" von Henry Mancini und – von Dirigent Vossler selbst angesagt – "Kongolela" von Jan Magne Forde, in dem sich alte Gebräuche, ein Tanz bei Vollmond und ein Volkslied aus Namibia verbanden.

Alle Stücke waren anspruchsvoll und verlangten viel spielerisches Können ab. Aber die Musiker meisterten die nicht alltäglichen Rhythmen und Klangkombinationen souverän. Mit vielen speziellen Passagen für die einzelnen Instrumentengruppen oder Soloinstrumente kamen deren jeweilige klangliche Eigenschaften besonders gut zur Geltung.

Das Publikum war begeistert, Blasmusikverband-Vizepräsident Manfred Schafheutle und Kaplan Georg Henn unter den Gästen waren sichtlich beeindruckt vom Konzert und Bürgermeister Thomas Haas freute sich, dass das vergleichsweise kleine Schiltach über eine solche Musikkapelle verfügt.

Für die musikalische Einstimmung im Vorfeld hatten eigentlich Hervé Kossi Dotse ("Erwin") und seine Trommlergruppe sorgen wollen. Wegen eines Trauerfalls musste dieser Programmpunkt entfallen. Unberührt davon blieb die Spendenaktion für die Schule in Erwins Heimatdorf in Afrika: Der Verein spendet die Hälfte des abendlichen Eintrittsgelds in Höhe von 673 Euro für diese Projekt.

Ehrungen

Jugend-Blasorchester: Die Prüfungen für das bronzene Leistungsabzeichen bestanden haben Lydia Benz (Klarinette), Vanessa Schmider (Horn), Jasmin Schmider (Tenorhorn) und Niklas Götz (Schlagzeug). Das silberne Leistungsabzeichen erhielt Lou Ruschepaul (Querflöte).

Stadt- und Feuerwehrkapelle: Für ihr gesamtes Engagement und ihre 30-jährige Treue zum Verein wurde Daniel Brede (erster Trompeter) und Pascal Knödler (Baritonsaxophon) mit der goldenen Vereinsnadel geehrt.