Die Sängerinnen zeigten eine enorme Bandbreite ihres Könnens. Foto: Marcel

Ein wunderbares Konzert gab es in der evangelischen Kirche in Schiltach – und zwar mit dem Mädchenchor Rottweil, begleitet von Vincent und Max Löbner (Posaune und Bass) und Gerlinde Puttkammer an Klavier und Orgel.

Chorleiter Andreas Puttkammer hatte mit seinen Sängerinnen ein Programm gewählt, das quer durch die Musikgeschichte führte.

 

Von Bachs Choral „Ach wie flüchtig, ach wie nichtig“ in einer modernen Bearbeitung und der spannenden Kombination mit Bass und Posaune bis hin zum swingenden, jazzigen „Dream a little dream of me“ mit Fingerschnippen, das unter anderem Ella Fitzgerald, Doris Day und Louis Armstrong berühmt gemacht haben – hier erklang es in einer einfühlsamen Chorversion.

Von Anfang an verzaubert

Die klaren, reinen Stimmen der Sängerinnen, die inzwischen teilweise keine Mädchen mehr sind, sondern junge Frauen, verzauberten ihr Publikum von Anfang an. Ob mit barocken Klängen von Heinrich Schütz oder Henry Purcell oder mit romantischen Klängen wie Antonin Dvoraks musikalischer Erzählung vom verlorenen Ring oder dem alten Liebeslied von Johannes Brahms – oft stand die Liebe im Mittelpunkt, die Sehnsucht nach dem fernen Liebsten oder der Verlust wie im Stück „Exit Music“ von Radiohead, hier in der Choradaption der Kolacny Brothers, das die tragische Geschichte von Romeo und Julia erzählt.

Eine große stilistische Bandbreite, mühelos gesungen und perfekt intoniert, so füllten die Sängerinnen die Kirche mit wunderbaren Klängen, zauberten den funkelnden Sternenhimmel klarer nordischer Nächte ans Kirchendach und nahmen ihre Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch die Jahrhunderte und in ferne Welten. Immer wieder erstaunten die Arrangements mit Orgelpositiv, Posaune und E-Bass, aber auch die variable Aufstellung der Sängerinnen, auch der Jüngsten unter ihnen, die bereits ein großen Können zeigten.

Großzügige Zugabe

Der Mädchenchor, der längst zu den besten Chören in ganz Süddeutschland zählt, hätte an diesem Abend ein größeres Publikum verdient gehabt. Das kleine, aber feine Publikum ließ sich dennoch nicht lumpen und spendete zum Abschluss, nach einer ausgiebig herbei geklatschten Zugabe, großzügig, viele wollten die Chorklänge mit nach Hause nehmen – in Form der CDs des Chores kein Problem.

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