Bei einem besonderen Osterkonzert in der Festhalle ließ der Musikverein Schenkenzell seine Geschichte mit vielen Ehemaligen Revue passieren.
Unter den 45 Musikern des Orchesters hatten sich auf der erweiterten Bühne die 26 ehemaligen Mitspieler in den einzelnen Registern verteilt.
Die Reaktion auf die Idee zu einem gemeinsamen Konzert sei überwältigend gewesen, erzählte Vorsitzender Michael Doll bei seiner Begrüßung. Von 65 angefragten ehemaligen Musikern hatten sich 27 zur Beteiligung gemeldet. Seit Jahren hätten viele kein Instrument mehr angefasst, aber mit der ersten gemeinsamen Probe waren die Musiker im vergangenen Juli gestartet, und dann haben sie mit Spannung und wachsender Freude weitergemacht.
Auftakt mit „Bella Ciao“
Nach der Fasnet hatte es zwei Probewochenenden gegeben, und nun könne Dirigent Sascha Jager mit dem vergrößerten Orchester zum Ehemaligenkonzert auftreten. Mit „Bella Ciao“, der Hymne der italienischen Partisanen gegen den Faschismus, eröffnete das Konzert schwungvoll in der voll besetzten Festhalle.
Die erste Frau im Musikverein
Als bei ihrem Eintritt erste Frau im Musikverein freute sich Annerose Schmieder im Register Saxofon „heute als Oma Teil des Projekts Ehemaligenkonzert“ sein zu können. Das Orchester wolle mit dem Trommeleinsatz auch an Verstorbene erinnern zu der „Hymn To The Fallen“ aus dem Zweiten Weltkrieg von John Williams.
Den „fröhlichen Umschwung mit österreichischem Charme“ kündigte Julia Mäntele an mit leichten Melodien „Im weißen Rößl“ von Ralph Benatzky. Dem folgten die Musiker mit vollem Rohr zwischen Polka und Walzer. Beim Kontrastprogramm sang als Ehemaliger Andy Haberer „The Sound of Silence“ von Simon and Garfunkel. Zum Klang der Stille herrschte dabei andächtige Stille in der Halle.
Gut gelaunt und festlich ertönte ein Marsch von Sergei Prokofiev. Symphonisch kam das Medley von Coldplay zu Rock und klassischer Musik mit Zwischentönen von Flöten und Trompeten.
Ein Highlight war „Speak Softly Love“ mit Solist Manfred Kinle. Der Trompeter hatte mit elf Jahren beim Musikverein angefangen und stand nach 40 Jahren als Profi wieder in Schenkenzell auf der Bühne. Sein Bandleader aus Köln habe das Stück für Orchester arrangiert, und nun könne er den Filmklassiker von 1972 mit dem Musikverein in höchsten Tönen präsentieren. Nach dem begeistert gefeierten Auftritt gab es als erste Zugabe die „African Symphony“ von Van McCoy im Arrangement von Naohiro Iwai.
Anekdoten frischen Erinnerungen auf
Der Klarinettist Klaus Schmider dankte für die „geniale Idee“, die Ehemaligen „ohne zu fremdeln“ an die Seite der heutigen Musiker zu setzen. Mit Anekdoten frischte er die Erinnerungen vieler Zuhörer an die ehemaligen Musiker auf. Mit John Miles „Music“ und dem Klang der Stille verabschiedete sich das Orchester mit den Ehemaligen im Takt vom begeisterten Publikum.