Vorne links Konzertmeisterin Moe Dierstein Vorne rechts Musikalischer Leiter Gerd-Uwe Klein Foto: Friedrichs

Werke der Mannheimer Schule wurden beim Abschlusskonzert glanzvoll zum Klingen gebracht.

Rottweil - Voller Schwung und mit professionellem Können boten die jungen Musiker des Landesjugendbarockorchesters nach ihrer mehrtägigen Arbeits- und Auftrittsphase zuletzt in Rottweil ihr Konzert, das der Mannheimer Schule (Ende des 18. Jahrhunderts) verpflichtet war. Ihr künstlerischer Leiter Gerd-Uwe Klein nannte viele heute vergessene, aber entdeckenswerte Komponisten aus dieser Zeit, die die jungen Musiker interpretierten und glanzvoll zum Klingen brachten.

Die Sinfonie Nr. 1 von Carlo Giuseppe Toeschi spielte das gesamte Orchester (Bläser, Streicher und Basso Continuo) äußerst geschlossen, kraftvoll und präzise aufeinander abgestimmt. Im Konzert für Orgel, zwei Violinen und Basso Contiuno von John Stanley wechselten sich Truhenorgel (Solo Laurin Weiß) und Streicher ab, was besonders im Adagio einen vollen Resonanzklang erzeugte.

Das berühmte Concerto op 3 des bekannten Komponisten Georg Friedrich Händel musizierten die jungen Musiker in äußerster Brillanz, galanter Transparenz im Allegro-Lentamente. Im Andante hielt die erste Oboe (Charlotte Mac-Carty) in souveräner Tonlage den Gegenpart zum Orchester.

Harmonisch abgestimmt

Zu großer Geltung kamen die zwei Solo-Violinen (Moë Dierstein und Anna Magdalena Schmitt) durch ihr harmonisch abgestimmtes Solospiel mit Streichern und Basso Contiuno im Konzert von Christoph Graupner – einem eher kammermusikalischen Werk.

Johann Franz Xaver Sterkel, der damals meistgespielte Komponist der Mannheimer Schule, bildete den Konzertabschluss. Oboen, Hörner, Streicher und Bässe zeigten nochmals ihr Können unter der hervorragenden Konzertmeisterin Moë Dierstein: Extreme Tempi, weiche Einschübe der Bläser, tänzerische Eleganz und jugendlicher Schwung hinterließen einen nachhaltigen Eindruck des Könnens der Musiker. Das Landesjugendbarockorchester erhielt im Gegenzug langen Applaus.