Die Württembergische Philharmonie Reutlingen spielt in der Rottenburger Festhalle. Foto: Baum

Konzert: Württembergische Philharmonie Reutlingen begeistert Rottenburger Publikum

Die Württembergische Philharmonie Reutlingen konzertierte am Sonntagabend in der Rottenburger Festhalle. Der fulminante Auftritt der Musiker war viel beklatscht und umjubelt, dem Publikum gefielen die Werke von Mozart, Bach, Haydn und Vivaldi, die das Kammerorchester zur Aufführung brachte.

Rottenburg. Coronagerecht war die Festhalle mit rund 120 Plätzen bestuhlt, und an den Plätzen herrschte Maskenpflicht. Der Zutritt erfolgte nach der 3G-Regel. Karl Friedrich Baur als Erster Vorsitzender des Kulturvereins Zehntscheuer zeigte sich begeistert vom Können der Musiker um Konzertmeister Fabian Wettstein. Das Kammerorchester sei eigens für den Auftritt beim Rottenburger Kultursommer zusammen gestellt worden, sagte Baur.

Zum Auftakt spielte die Württembergische Philharmonie Reutlingen die Sinfonie in D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart, die dreisätzig angelegt ist. Fabian Wettstein eröffnete nach dem Applaus dem verblüfften Publikum, dass Mozart dieses Werk im zarten Alter von neun Jahren komponiert hatte. Es folgte das "eher selten gespielte Werk" von Johann Sebastian Bach, dessen Brandenburgisches Konzert Nr. 3 in G-Dur. Dass die Musiker das Bachsche Meisterwerk spielten, war nicht zuletzt der Wunsch von Fabian Wettsteins Frau Nanae Wettstein, die es sich zum 40. Geburtstag gewünscht hat. Nanae Wettstein spielte in Rottenburg den Kontrabass. Je drei Violinen, Bratschen und Celli spielten in der kleinen Besetzung beim Brandenburgischen Konzert – ein perfektes Zusammenspiel der Instrumente, was den Musikern viel Beifall bescherte. Bereits im ersten Satz, einem Allegro, bewies das Ensemble technische Perfektion gepaart mit magischer und traumwandlerischer Sicherheit im Zusammenspiel.

Tubist spielt solo

Ebenfalls ein wahrer Ohrenschmaus war Ralph Vaughan Williams’ "Romanza" aus dem Konzert in F-Moll für Bass, Tuba und Orchester. Hier brillierte der Tubist Jernej Oberzan, der die Zuschauer zu wahren Beifallsstürmen hinriss. Fabian Wettstein sagte zu Beginn, dass ein Tubist als Solist eher eine Seltenheit bei einem Konzert sei. Jernej Oberzan begeisterte das Publikum auch mit seiner Zugabe, bei der die Klänge der Tuba eher an ein Didgeridoo erinnerten. Glänzend war auch der Auftritt von Oboist Dennis Jäckel, der zum Abschluss des ersten Konzertteils das Oboenthema "Gabriels Oboe" aus dem Ennio-Morricone-Streifen "The Mission" bravourös interpretierte. Zuvor hatte Wettstein gemeinsam mit drei jungen Geigerinnen Antonio Vivaldis Konzert für vier Violinen interpretiert, sehr zur Freude der Zuhörerschaft. "Das fetzt", meinte Fabian Wettstein zu Beginn der Komposition angekündigt.

Nach der Pause folgte die virtuos gespielte "Sinfonia concertante Es-Dur" von Wolfgang Amadeus Mozart. Zum Schluss gab es noch von Joseph Haydn dessen 59. Sinfonie "Feuersymphonie". Dass man die Württembergische Philharmonie Reutlingen in Rottenburg einmal wieder hören wird, steht nach diesem Konzert außer Frage.