Das Blockflötenquartett begeisterte mit einem "Konzert zu Epiphanias" in der Martinskirche. Die Musikerinnen (von links): Katharina Wilding, Dietlind Zigelli, Ute Giese und Annemarie Hofius. Foto: Lorek

Mit einem "Konzert an Epiphanias" und ihrem Programm "Musik für Blockflötenquartett aus vier Jahrhunderten" überzeugte das Blockflötenquartett, das sich eigens für dieses Konzert zusammengefunden hatte, in der Martinskirche.

Freudenstadt - Die vier Musikerinnen Ute Giese (Riedlingen), Annemarie Hofius (Tübingen), Katharina Wilding (Freudenstadt) und Dietlind Zigelli (Aulendorf) begeisterten die zahlreichen Konzertbesucher und nahmen alle mit auf eine stimmungsvolle Musikreise durch die Jahrhunderte.

Aus halb Baden-Württemberg kamen die vier Musikerinnen für dieses Konzert zusammen. Alle vier haben Blockflöte an verschiedenen Hochschulen studiert, konzertieren regelmäßig und haben als Blockflöten-Lehrerinnen häufig Preisträger bei "Jugend musiziert" hervorgebracht.

In unterschiedlichen Formationen gespielt

Heuer hatte das Blockflötenquartett nicht nur rund 30 verschiedene Flöten dabei, die während des Konzertes alle zum Einsatz kamen, sondern auch eindrucksvolle Werke ganz unterschiedlicher Komponisten sowie – passend zu Epiphanias – Tonsätze bekannter Weihnachtslieder. Faszinierend war, dass die Blockflötistinnen bei fast jedem neuen Werk die Instrumente wechselten und in unterschiedlichen Formationen spielten, wobei auch Musik in der "Alten Stimmung", also der tieferen 415-Hertz-Lage, nicht fehlte.

Gleich zu Beginn des Konzertes brillierten die vier Blockflötistinnen mit Georg Philipp Telemanns (1681 bis 1767) fröhlich und locker-leicht gespieltem "Concerto TWV 40:202 für vier Altblockflöten" und gaben eine erste eindrucksvolle Kostprobe ihres virtuosen Könnens.

Katharina Wilding lud die Konzertbesucher ein, bei einigen Liedern die Strophen mitzusingen, wie beim "Fröhlich soll mein Herze springen", dem "In dulci jubilo", den Weihnachtsklassikern "Es ist ein Ros’ entsprungen" und "Vom Himmel hoch, da komm ich her". Die Besucher ließen sich nicht lange bitten und stimmten freudig in das Blockflötenkonzert mit ein, bei dem das Quartett mit warm und voll klingenden Flöten musizierte.

Immer wieder andere Klangwelten

Beeindruckend wechselten die Musikerinnen immer wieder ihre Flöten und erzeugten dadurch stets andere Klangwelten bei den unterschiedlichen Musikstücken. Bei der "Fantasia Secunda" von Adriano Banchieri (1567 bis 1634) entführten sie mit warm und einzigartig klingenden Flötenklängen musikalisch ins Mittelalter, bevor mit "Fantasia Terza" eine sehr gefühlvolle Weise mit schönen Akzenten zu Gehör kam.

Beeindruckend war: "Two in One upon a Ground" von Henry Purcell (1659 bis 1695). Dabei wurden zwei Flöten im Kanon gespielt, eine freie plus der sogenannte Walking Bass durch Dietlind Zigelli. Sie wanderte auf ihrer großen Bassflöte spielend durch den Kirchenraum.

Die bekannte Weise "Auf dem Berge, da wehet der Wind" wurde in neuer Variante gefühlvoll und durch den Einsatz der riesigen Bassflöte, die Subbass-Blockflöte genannt wird, einige Oktaven tiefer klingt, "frauhoch" ist und mit den allertiefsten Basstönen, beeindruckend präsentiert.

Fliegende Fische werden hör- und vorstellbar

Eindrucksvoll interpretierten die Musikerinnen die "Fliegenden Fische" von Nicola Termöhlen (*1979) und machten virtuos und durch viele Stakkati die über die Wasser fliegenden Fische hör- und vorstellbar. Ein paar Gedanken über das "Vielleicht" (von Paul Konrad Kurz) und den "Glanz der Elemente, von Tag und Nacht und der Auferstehung" (von Birgit Mattausch) zitierte das Quartett, wodurch die Gedanken umso mehr in den nachfolgenden Musikstücken lebendig wurden.

"Komm, wir gehen nach Bethlehem" von Hermann Reger (1928 bis 2008) kam als fröhliche Aufforderung in filigran gespielter und neuer Interpretation daher. Den Abschluss bildeten Werke von zwei jungen japanischen Komponisten: das zum Träumen schöne "Pastorale" von Tomori Kotake (*1980) und "Arigato" von Yoshiki Mizuno (*1982). Dabei zeigten die vier Blockflötistinnen, wie schön und facettenreich-geschmeidig, mal als Soloflöte, im Duett oder Quartett, ein Danke klingen kann.

Seltene Instrumente als Attraktion

Das Quartett erhielt langen Applaus, der mit einer Zugabe von Telemann belohnt wurde. Nach dem Konzert waren die größten und selten gesehenen Instrumente die Attraktion und die Konzertbesucher konnten die Instrumente aus der Nähe ansehen, sich erklären lassen und mit den Musikerinnen ins Gespräch kommen.