Die Texanerin Elizabeth Lee und der der Hannoveraner Martin Hauke brachten im Gasthof Engel den viel beachteten Rock’n’Roots-Stil aus dem texanischen Austin auf die Bühne. Foto: Gerhard Keck

In der Kulturgaststätte Engel in Dornstetten brannten Elizabeth Lee und Martin Hauke ein musikalisches Feuerwerk ab. Die Rockröhre aus dem „Lone Star State“ Texas pflegt besonders den Rock’n’Roots-Stil.

Was für eine Stimme: Die Texanerin Elizabeth Lee ließ es gemeinsam mit ihrem Partner Martin Hauke vor ihrer einmonatigen Konzertpause nochmals richtig krachen. Danach geht es weiter durch die Bundesrepublik zu Freunden und Liebhabern ihrer besonders intensiven Auftritte.

Die in Pasadena geborene Musikerin ist eine preisgekrönte Vertreterin der Blues-, Rock- und Countryszene. Schon früh machte sie Größen ihres Genres auf sich aufmerksam und wurde fortan gefördert, beispielsweise von dem vor sechs Jahren verstorbenen Tom Petty. Er ermutigte sie mit den knappen Worten: „Hey – keep on rocking!“

Auf der intimen Bühne des Gasthofs Engel

Elizabeth Lee spulte auf der kleinen, geradezu intimen Bühne des Gasthofs Engel ein Programm ab, das zwar ihrem favorisierten Musikstil verpflichtet war, aber eindrucksvoll demonstrierte, wie breit ihre interpretatorischen Möglichkeiten angelegt sind. Mal lautstark, mal einschmeichelnd, dennoch immer ganz sie selbst.

Ihre Mimik ließ erkennen, dass Lee nicht nur Töne und Texte unter das Publikum bringt, sondern dass sie ihre Botschaften mit Herzblut untermalt. Ihren Gesang unterlegt Lee mit akustischer Gitarre und handlichen Rhythmusinstrumenten. Mitunter erinnert sie an den rauchig-knarrenden Stil von Tina Turner.

Als Orientierung dienen Etta James und Johnny Cash

Zusammen mit Hauke tritt sie auch in anderen Formationen, beispielsweise in einem Quartett, auf. Mit dem Gitarristen aus Hannover ist sie eine geglückte Verbindung eingegangen, ergänzt er sie doch in einer geradezu genialen musikalischen Gemeinschaft. Auch Hauke ist auf seinem Gebiet hochgelobt, nicht nur als Mitglied von „Europas bester Rolling Stones Tribute Band“ Voodoo Lounge, wie es in der Ankündigung hieß. Mit welcher Leichtigkeit Hauke die elektrisch verstärkten akustischen Gitarren handhabt, die Songs rhythmisch in Fahrt bringt und mit rasanten Soli bereichert, ist höchster Ehren wert. Lee und Hauke pflegen mit dem Roots Rock eine Richtung, die Rockmusik stärker mit den Wurzeln der amerikanischen Folklore verknüpft. Orientierung findet das Duo unter anderem in der alternativen Countrymusikerin Lucinda Williams und der verstorbenen Rhythm- and Bluessängerin Etta James. Auch Johnny Cash ließ grüßen.

Schwarzwälder Kirschtorte in Freudenstadt probiert

Im Wesentlichen gestalten Lee und Hauke jedoch eigene Kompositionen, die sie auch mit Tonträgern unters Publikum bringen. Es ist nicht allein das Musikerlebnis, das die beiden für das Publikum einnimmt. Elizabeth Lee plauderte zwischen den Liedern unentwegt über kleine Geschichten aus der Heimat und von unterwegs in unverkennbarem texanischem Slang. Wer davon profitieren wollte, muss die Lauscher in Habachtstellung bringen. Humorvoll war jedenfalls ihre Bemerkung zur Schwarzwälder Kirschtorte, die sie in Freudenstadt probierte. Mutig kokettierend stellte sie sich der Herausforderung: „Get ready for the Kälorienbomb!“

Die Konzertreihe im „Engel“ wird fortgesetzt am Samstag, 3. Juni, um 20 Uhr mit dem britischen Sänger und Komponisten Mike Silver.