Das junge Leonkoro-Quartett begeistert in der Liederhalle mit einem Streicherspiel von kaum glaublicher Virtuosität.
Was ist jetzt das? Im Stuttgarter Mozartsaal spielen vier Streicher Musik von Felix Mendelssohn. Das wäre an sich nichts Besonderes, nimmt man einmal die Tatsache aus, dass drei von ihnen stehen, nur der Cellist hat auf einem Stuhl platzgenommen. Das Scherzo von Mendelssohns viertem Streichquartett ist einer jener rasanten Sätze, die seit seiner frühen „Sommernachtstraum“-Ouvertüre zu den Markenzeichen des Komponisten geworden sind: Fast durchgehend sollen die Noten hier staccato, also deutlich voneinander getrennt, erklingen, dabei in schnellstem Tempo, und oft stehen Spiccato-Punkte darunter, das heißt, die Streicher müssen ihre Bögen in schneller Folge von den Saiten zurückspringen lassen. Dass vier Musizierende so etwas gleichzeitig hinbekommen: Das geht eigentlich gar nicht.