Ein Hörgenuss nicht nur für Mütter war das Muttertagskonzert der Jugendblasorchesters und der Stadtkapelle in der voll besetzten Klosterkirche.
Michael Westinger, der Vorsitzende des Musikvereins, begrüßte neben Ehrenmitgliedern und Vertretern städtischer Gremien sowie Bürgermeister Matthias Winter eine Abordnung der Feldmusik aus Gersau (Schweiz).
Wolfgang Borho hat, so der Vorsitzende, das Konzert unter das Motto „Ein Sommernachtstraum“ gestellt.
Das Jugendblasorchester begann sein Programm mit „Leuchtfeuer“ von Kurt Gäble. Jonas Raisch und Farid Boulfal gaben zu den Programmpunkten interessante Hinweise.In „Aquara“ (Rhythms Of The Sea) von John Higgins werden, so die Ansage, verschiedene Lebenswelten des Meeres beschrieben.
Wolfgang Borho hatte das JBO so vorbereitet, dass es den Herausforderungen mehr als gerecht werden konnte. „Deep Ocean“ von Andrea Ravizza brachte eine sehr harmonische Wasserwelt mit ihrem quirligen Leben. Hier gab es zwei Premieren: Dirigent Rafael Stenger leitete nach bestandenen Prüfungen zum ersten Mal öffentlich ein Orchester. Johannes Brehm hatte ebenso eine Premiere: Er hatte vom Trompetenregister zur Tuba gewechselt.
Nach der Pause setzte die Stadtkapelle das Konzert mit „The Gift Of Spring – Bloom“ (Das Geschenk des Frühlings – Blüte) von Satoshi Yaisawa fort.
Michael Westinger, erläuterte die Programmpunkte.
Wind in den Weiden
Zum „Wind in den Weiden“ von Johan de Meij machte diese Einführung manches für die Zuhörer verständlicher. Der dahin dahinströmende Fluss, im tiefen Blech gebracht, wird immer breiter bis er sich in der Ferne verliert. Die Hauptakteure werden ebenso charakterisiert: die quirlige Ratte mit hohem Holz, der Maulwurf etwas behäbiger, prüfend, schnuppernd. Das Quaken des Herrn Kröterich mit seinem nicht leicht einzuschätzenden Charakter hörte sich sehr „froschig“ an.
So konnte die Erzählung, von Stadtkapelle und Wolfgang Borho sehr einfühlsam musiziert, zu einem großen, triumphalen Ende gebracht werden. Patrick Knöpfle las verbindende Zwischentexte.
Mit „Medelpadia“ von Jan van der Roost wurde das Publikum musikalisch nach Nordschweden entführt. In „Polska aus Medelpad“ ist eine Volksweise klar zu erkennen.
Der „Langsame Walzer“ verwandelt sich mit anschwellender Dynamik in einen „echten“ Walzer.
Beim „Tanz und Lied des Schäfers“ überrascht, dass sofort eine fröhliche, übermütige Tanzmelodie erklingt und, übergeleitet durch einen langen Orgelpunkt, sich das Lied des Schäfers entwickelt.
Ein magisches Land
Nun folgten zwei Sätze aus dem Bühnenstück „Ein Sommernachtstraum“ von Felix Mendelssohn Bartholdy, das „Nocturno“ und der „Hochzeitsmarsch“. Am Beginn des Nocturno entführen die Waldhörner mit ihrer herrlichen Melodie in ein magisches Land. Hier wurde all der Zauber der Mittsommernacht in Musik gefasst.
Die schmetternden Fanfaren des Hochzeitsmarsches künden das gute Ende eines oft verworrenen Spiels an.
Einen Sommernachtstraum besonderer Art durfte das Publikum mit „Paris Montmartre“, arrangiert von Toshio Mashima erleben. Mit einem Medley, in dem Auszüge aus „Sous le ciel de Paris“ (Unter dem Himmel von Paris), „Moulin rouge“ oder „La vie en rose“ zu hören waren, entführte Uta Borho als Solistin mit ihrem Akkordeon in die „Hauptstadt der Liebe“.
Nach jubelndem Applaus gab es als Zugabe den Walzer Nr. 2 c-Moll von Dmitri Schostakowitsch und den Marsch „Blas Musik in die Welt“.