Wieder kann die Vöhrenbacher Stadtkapelle mit einem Jahreskonzert glänzen. Unter Dirigent Kuno Mößmer gelingen am Samstagabend zahlreiche Werke von Asanger bis Webber. Foto: Kouba

Mit bombastischer Musik wartete die Stadtkapelle Vöhrenbach bei ihrem Jahreskonzert in der Festhalle auf. Deutlich wurde das Aufatmen, wieder öffentlich musizieren zu können.

Vöhrenbach - Jens Mantel begrüßte die zahlreichen Gäste, angeführt durch Bürgermeister Heiko Wehrle. Der Vorsitzende war froh, nach schwierigen Jahren mit gutem Gewissen das "Konzert Eins nach Corona" durchführen zu können. Die Programmstücke boten plastische Musik bekannter Komponisten mit erzählendem Charakter und breit gefächerter Dynamik.

Geschmack des Publikums voll getroffen

Dirigent Kuno Mößmer verzichtete auf einen Taktstock, kitzelte mit seinen formenden Händen aber engagierte Leidenschaft aus seinen Musikern heraus. Diese war auch solistisch zu hören. Der Geschmack des Publikums wurde getroffen, und der größte Hit wurde ausgerechnet mit einer Zugabe gelandet: de Haans "The Blues Factory", wobei Georg Winker mit seinem Drumset mitreißende Schlagwerkerkunst bewies.

Das durch Monika Schätzle moderierte Programm wurde mit dem Tongemälde "A Festival Prelude" von Alfred Reed eröffnet, ein von schmetternden Fanfaren dominiertes Entrée. Die folgenden "Love Songs" von Henk van Lijnschooten orientierten sich an vier griechisch-folkloristischen Liedern, die sich teils skurril um diverse facettenreiche Liebestexte rankten und in modernen Rhythmen, großen Crescendi und Melodien von Wehmut bis wilder Leidenschaft Niederschlag fanden. Hohe Ansprüche stellte Thomas Asangers "Grand Canyon", ein pittoreskes Natur- und Landschaftsbild mit eigenen Erfahrungen, das effektvolle Eindrücke aus Arizona vermittelte.

Mit "Starlight Express" geht die Post ab

"New Village" des bekannten Niederländers Kees Vlak war nach der Pause zu hören – eine fantasievolle, dramatische, teils leitmotivische Geschichte von Räubern bis zu urbaner Entwicklung. Und wer kennt nicht Andrew Lloyd Webber? Mit dem Querschnitt aus "Starlight Express" ging die Post ab. Das mehrteilige Medley von Jerry Nowak wurde packend, fetzig und unterhaltsam musiziert. Zum Schluss wurde eine Seefahrergeschichte geboten: "Abel Tasman" von Alexander Pfluger, ein Konzertmarsch, der die abenteuerliche Entdeckungsreise eines Niederländers im 17. Jahrhundert nach Tasmanien schildert.

Die Zuhörer forderten vehement Zugaben. Neben "The Blue Factory" gab es rockig-poppige "80er Kult(o)ur", wobei nicht nur mitgeraten werden sollte, sondern auch durchaus mitgesungen werden durfte.