2023 gab es in Deutschland lauf Kraftfahrt-Bundesamt 855.678 Neuanmeldungen von SUVs. Der Anteil an den gesamten Neuzulassungen stieg auf 30,1 Prozent – ein neuer Rekordwert. Foto: pixabay/Ulrich Dregler

Wenn es nach der Deutschen Umwelthilfe (DUH) geht, sollen Fahrer großer SUVs in Rottweil künftig höhere Parkgebühren zahlen. Der formale Antrag wird im Netz emotional diskutiert.

Die zweite Welle von Anträgen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) umfasst 174 Städte in ganz Deutschland – darunter auch Rottweil. Konkret sollen Parkgebühren nach der Größe der Fahrzeuge gestaffelt werden. Mit den Mehreinnahmen sollen schließlich Bus und Bahnverkehr, Rad- und Gehwege sowie einkommensschwache Haushalte gefördert werden.

Der Artikel wurde von der Redaktion auf dem Instagram-Kanal des Schwarzwälder Boten und der „Schwarzwälder Bote Rottweil“-Seite geteilt. Das Thema wird dort hitzig diskutiert. Es wird deutlich, dass es unter den Nutzern Redebedarf gibt.

Kritische Reaktionen

Unter dem Beitrag in den sozialen Medien sind viele kritische Reaktionen zu finden.

Eine Spitze gegen die Regierung kann sich Jochen H. nicht verkneifen: „Finde das ist so ein Mega-Blödsinn. Die benötigte Fläche ist dieselbe und das Gewicht im Vergleich zu einem E-Auto gleich oder gar weniger. Hauptsache wieder Leute schikanieren und für Unsinniges zur Kasse beten. Parken ist in Rottweil ja so schon eine Katastrophe. Lieber neue Probleme erschaffen, als alte zu beseitigen. Das kennt man von der aktuellen Regierung ja schon.“

Viele Nutzer verbinden die Kritik an dem DUH-Antrag mit Kritik an Deutschland. Ein Nutzer meint: „Typisch Deutschland… Wir haben ja keine anderen Sorgen anstatt so ein Quatsch zu definieren… Blödsinn einfach“.

Nicht nur Männer äußern sich kritisch über den Antrag: „Diskriminierung pur. Wie oft hab ich erlebt, dass genau Kleinfahrzeuge ziemlich schief und außerhalb der Parklücke stehen. Dafür die größere Autos liniengenau. Na ja … typisch Deutschland“, schreibt eine Userin.

Madeleine L. spottet: „Pahahaha. Oh mein Gott. Typisch Deutschland und typisch Rottweil. Das ist ja ein Witz! Ich muss so lachen. Allen Leute die dafür sind kann man nicht helfen. Ihr tut mir leid! Aber gut in RW gibts leider eh fast nichts mehr. Von dem her braucht man dann auch bald keine Parkplätze mehr.“ Die Stadt Rottweil sieht das offenbar anders und lässt für knapp sechs Millionen ein neues Parkhaus auf der Groß’schen Wiese bauen.

Janina M. fürchtet sich um den Einzelhandel. „Der (...) bricht dann aber komplett zusammen“, meint sie.

Positive Reaktionen

Doch es finden sich auch positive Reaktionen unter den Beiträgen. Ursula L. kommentiert: „Die nehmen meistens zwei Parkplätze in Anspruch. Ich werde meistens zur Fahrerseite so zugeparkt, dass ich meine Fahrertür nicht ganz öffnen kann. Da ich zwei Knieprothesen habe und voriges Jahr am Spinalkanal operiert wurde, bin ich darauf angewiesen diese ganz zu öffnen.“

Werner G. findet den Antrag „supergeil. Lkws müssen ja auch mehr bezahlen. Je größer, umso teurer. Wer sich solche Monster anschafft, mit hunderten PS für zigtausende Euros, der kann auch mehr fürs Parken zahlen.“ Übrigens: Seit Juli sind Fahrzeuge mit zulässiger Gesamtmasse von mehr als 3,5 Tonnen in Deutschland mautpflichtig. Der Staat erhofft sich von der Maßnahme Milliarden-Einnahmen.

Die Bevölkerung diskutiert also bereits hitzig über den Antrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Was aus ihm wird, steht jedoch noch nicht fest. Nach der Sommerpause wird das Thema aber voraussichtlich im Rottweiler Gemeinderat auf den Tisch kommen.