Wer den Sicherheitsabstand nicht einhält, riskiert hohe Strafen. (Symbolfoto) Foto: dpa/Patrick Pleul

Wer nicht aufpasst, kann schnell ein Fahrverbot riskieren. Regelmäßig führt die Polizei Abstandskontrollen auf der Autobahn 81 durch. Wie viele bei den Kontrollstellen Horb und Empfingen erwischt wurden und wie man den Abstand richtig einhält.

Immer wieder gibt es Abstandskontrollen auf den Autobahnen in ganz Deutschland. Entlang der A 81 fallen dabei besonders zwei Stellen auf: In Richtung Singen vor der Ausfahrt Horb, in Richtung Stuttgart vor der Ausfahrt Empfingen. Jede Woche scheinen sich in den vergangenen Monaten die Kontrollen zu häufen.

 

Diese Kontrollen werden ausschließlich durch die Polizei durchgeführt, informiert Patrick Zöller, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Konstanz. „Eine Kontrollserie, beziehungsweise Schwerpunkte gibt es hier aktuell nicht“, versichert er. Hiervon sind viele Autofahrer ausgegangen.

Regelmäßige Kontrollen – auch wöchentlich

Dennoch finden Abstandskontrollen regelmäßig und „auch wöchentlich“ auf Autobahnen statt. Entgegen der Gerüchte, sei in 2024 allerdings nicht häufiger gemessen worden als sonst auch, betont Zöller auf Nachfrage. Das Polizeipräsidium Konstanz ist seit 2020 für die beiden Kontrollpunkte zuständig.

In der Regel würden bei einer fünfstündigen Messung 70 bis 120 Beanstandungen registriert, erläutert Zöller. Diese werden über Einzelbilder – analog zu einer Geschwindigkeitsmessung – aufgezeichnet. In der Zentralen Bußgeldstelle beim Regierungspräsidium Karlsruhe werden diese ausgewertet. Die Stelle verschickt dann auch die Bußgeldbescheide.

Richtigen Sicherheitsabstand kennen

Wenn jedoch genau in dem Moment der Kontrolle jemand in den Sicherheitsabstand vor einem auf die Spur zieht? Damit niemand zu Unrecht sanktioniert werde, werden die Einzelbilder durch einen Sachbearbeiter ausgewertet, unterstreicht er. Dass heißt, dass ein solcher Fall auf dem Messbild erkenntlich wird und nicht weiter ausgewertet werde.

Der Mindestabstand beträgt übrigens eine „halbe Tacho-Entfernung“, führt Zöller aus. Bei einer Geschwindigkeit von 130 Kilometer pro Stunde wären also 65 Meter Abstand zum vorderen Auto notwendig. Zur Hilfe: Die Leitpfosten entlang des Straßenrands sind in Deutschland auf einer Geraden 50 Meter voneinander entfernt.

Dass dies auf Autobahnen oft nicht eingehalten wird, zeigen die Auswertungen der vergangenen Messungen. Allein zwischen dem 4. Juli und 19. August 2024 wurden 1060 Verstöße festgestellt. „113 dieser Verstöße zogen ein Fahrverbot nach sich“, teilt die Polizei auf Anfrage unserer Redaktion mit. Im November/Dezember vergangenen Jahres gab es zwischen Horb und Empfingen laut aktuellen Auswertungen 600 Verstöße. 90 davon resultierten in Fahrverboten.

Diese Strafen drohen beim Verstoß

Welche Strafen außer einem Fahrverbot drohen? Dies kann im Bußgeldkatalog nachgelesen werden. Beginnend bei einem Abstandsverstoß bei weniger als 80 Kilometer pro Stunde (km/h) muss der Fahrer ein Bußgeld in Höhe 53,50 Euro zahlen. Wenn eine Gefährdung, Sachbeschädigung vor liegt, erhöht sich dieses. Bei mehr als 80 km/h drohen bereits 103,50 Euro. Auch diese erhöhen sich je nach Situation. Hinzu kommt in jedem Fall ein Punkt in Flensburg.

Für die Autobahn etwas relevanter: Bei einem Verstoß mit mehr als 100 km/h drohen je nach Abstand Bußgelder beginnend bei 103,50 Euro, ein oder sogar zwei Punkte sowie ein bis drei Monate Fahrverbot. Bei einem Verstoß bei mehr als 130 km/h drohen ähnliche Strafen, das Bußgeld beginnt hier jedoch schon bei 128,50 Euro.

Abstand prüfen und einhalten

Wer Schwierigkeiten beim Einhalten des notwendigen Abstands hat, kann sich zwei Regeln zur Hilfe nehmen.

Zum einen gibt es die „Zwei-Sekunden-Regel“, die oft in der Fahrschule beigebracht wird. Man nehme einen festen Punkt auf der Straße, beispielsweise einen Leitpfosten. Sobald das Heck des vorausfahrenden Fahrzeug diesen passiert, beginnt man (langsam) zwei Sekunden zu zählen. Erst dann sollte man mit seinem Fahrzeug denselben Punkt erreicht haben. Diese Regel „gilt weiterhin als einfache und effektive Methode“, bestätigt der Pressesprecher. Bei höheren Geschwindigkeiten oder schlechten Witterungsverhältnissen – also Schnee, Regen, et cetera – sollte dieser jedoch vergrößert werden.

Zum anderen gibt es die laut Polizei effektive Methode „Halber-Tacho-Regel“. „Sprich, bei trockener Fahrbahn sollte der Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug mindestens die Hälfte der gefahrenen Geschwindigkeit in Metern betragen. Bei schlechten Witterungsbedingungen sollte der Abstand idealerweise auf den gesamten Tachowert in Metern erhöht werden“, erläutert Zöller.