„Kontraste“ heißt die Ausstellung, die am Freitag, 23. Mai, in der Galerie K3 in Königsfeld eröffnet wird – und der Name ist Programm.
Es sind zwei ganz unterschiedliche künstlerische Handschriften, die bald in der Galerie K3 in der Königsfelder Gartenstraße aufeinandertreffen – die des Tuttlinger Bildhauers Frank Teufel und des in Gütenbach lebenden senegalesischen Künstlers Sada Tall. Ab Samstag, 24. Mai, ist die Ausstellung „Kontraste“ offiziell zu sehen. Bereits am Vorabend, Freitag, 23. Mai, wird die Schau ab 19 Uhr eröffnet.
„Mit großer Sorgfalt und einem geschulten Auge“ werde die Ausstellung derzeit vorbereitet, teilt Galerist Alexander Höllwarth mit. Skulpturen und Bilder finden gleichermaßen ihren Platz in den Galerieräumen. Ein künstlerischer Dialog, der viel Spannung verspricht.
„Das Ziel ist es, die jeweilige Eigenständigkeit der beiden Positionen zu wahren und dennoch einen Dialog zwischen ihren Werken zu ermöglichen. Die Räume werden neu strukturiert, Sichtachsen verändert, Perspektiven geöffnet – damit Skulpturen und Malereien nicht nur nebeneinander stehen, sondern miteinander schwingen“, erklärt Höllwarth das Konzept der anstehenden Ausstellung. Dabei soll die Schau nicht das Trennende zeigen, sondern das Verbindende. „Es ist eine Einladung, die Vielfalt als Stärke zu erleben, die Differenz als Quelle der Inspiration.“
Sandstein, Basalt und Marmor
Und wer sind nun diese beiden Kunstschaffenden, die in der Galerie ausstellen? Frank Teufel arbeitet mit Materialien wie Sandstein, Basalt und Marmor. Seine Werke zeichnen sich durch organische, klare Formen aus, die Schwere und Leichtigkeit miteinander verbinden. „Sie wirken wie verdichtete Momente der Stille – Skulpturen, die zur Umrundung, zur Kontemplation einladen“, schreibt Höllwarth.
Teufel wurde 1966 in Tuttlingen geboren, wo er seit 1994 als freischaffender Künstler wirkt. Auf dem Weg dahin passierte er mehrere Stationen an anderen Orten: Von 1984 bis 1987 absolvierte Teufel eine Lehre als Steinbildhauer, bevor er von 1991 an zwei Jahre lang die Meisterschule für Steinmetze und Steinbildhauer in Mainz besuchte. Ab 1996 schloss sich ein dreijähriges Studium an der Akademie für Gestaltung in Ulm an. Klare Linien prägen seine Werke, die reduziert, aber doch spannungsgeladen anmuten – egal, ob es sich um großformatige Skulpturen im öffentlichen Raum, kleinere Skulpturen, Wandreliefs oder auch Druckgrafiken handelt.
Farbintensive Arbeiten
Im der Galerie K3 treten Teufels Werken die farbintensiven Arbeiten von Sada Tall gegenüber. „Seine Malerei – inspiriert von westafrikanischer Symbolik und aktuellen gesellschaftlichen Themen – erzählt von Menschlichkeit, Begegnung und Bewegung“, fasst Höllwarth zusammen. „Figuren, Masken, Boote und Muster bilden eine Bildsprache, die kulturelle Grenzen überschreitet und Raum für Reflexion öffnet.“
Geboren wurde Tall 1970 in Kaolak in Senegal. Dort und in Dakar wuchs er auf. Nach dem Abitur 1990 entschloss er sich spontan, sich an der Kunsthochschule in Dakar, École Nationale des Beaux Arts, zu bewerben, obwohl Tall ursprünglich andere Studienpläne hatte. Und siehe da: Auf Anhieb wurde er aufgenommen und studierte bis 1994 an der Kunsthochschule. Der Blick auf den Atlantik, mit dem er in Dakar zeitweise lebte, inspirierte und inspiriert noch heute einen Teil seiner Sujets – auch wenn sich diese im Laufe der Zeit mehrfach wandelten.
„Lebendiges Zeugnis lokaler Kreativität“
Und der künstlerische Dialog zwischen Teufel und Tall im Erdgeschoss ist nicht das einzige Glanzlicht, das Besucher erwartet: Ein Stockwerk tiefer greift die Galerie auch das Königsfelder Gemeindejubiläum – die Gesamtgemeinde feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bestehen – auf. Zahlreiche Künstler aus der Region präsentieren hier ihre Werke. „Ein lebendiges Zeugnis lokaler Kreativität“, findet Höllwarth. „Malerei, Skulptur, Objektkunst – es ist ein facettenreicher Einblick in das künstlerische Schaffen vor Ort, das sich keineswegs verstecken muss. Ganz im Gegenteil“, heißt es in einer Ankündigung.
Rund um die Ausstellung
Vernissage
Eröffnet wird die Ausstellung „Kontraste“ in der Galerie K3 am Freitag, 23. Mai. Ab 19 Uhr sind Interessierte „zu einem inspirierenden Kunsterlebnis“ eingeladen, kündigt Galerist Alexander Höllwarth an.
Öffnungszeiten
Zu sehen ist die Ausstellung dann von Samstag, 24. Mai, bis Sonntag, 29. Juni. Der Eintritt ist kostenlos. Die Galerie ist jeweils mittwochs bis freitags von 13 bis 18 Uhr, samstags von 13 bis 16 Uhr und sonntags von 13 bis 16 Uhr geöffnet.
Finissage
Letztmals zu sehen ist die Ausstellung bei der Finissage am Sonntag, 29. Juni, von 11 bis 17 Uhr. Zeitgleich verwandelt sich im Zuge der Feierlichkeiten rund um das 50-jährige Bestehen der Gesamtgemeinde Königsfeld die Gartenstraße in eine Kunstmeile.