Auf eine ereignisreiche Zeit blickt Pfarrer Gerald Wamala aus Uganda zurück. Den Bürgern der Gemeinde Eutingen dankt er für die Unterstützung in dieser schwierigen Zeit.
Eutingen - Immer wieder hat Pfarrer Gerald mit Gäu-Bewohnern Kontakt. Als Aushilfspfarrer war er schon mehrmals in der Seelsorgeeinheit Eutingen zu Gast (wir berichteten). Daher ist er einigen ans Herz gewachsen. Umso mehr machen sich seine Freunde und Unterstützer Sorgen.
Längere Zeit hatten sie kaum etwas von dem zuverlässigen Pfarrer gehört, denn dieser war in seiner Heimat Uganda stark eingespannt. Im Herbst vergangenen Jahres waren Unruhen in Uganda. Doch eine Zeit lang war dort nichts von Corona zu hören. Während der Präsidentschafts- und Parlaments-Wahl im Januar war der Pfarrer nicht über die sozialen Medien zu erreichen. "Das war, als ob die Regierung alle sozialen Medien abgedreht hat", erinnern sich seine deutschen Freunde.
"Vielen Dank Weitingen, Eutingen, Göttelfingen und Rohrdorf."
Im Februar schickte der Pfarrer Fotos und Informationen. "Heute habe ich Essen an über 150 arme Menschen in den zwei Dörfern Nkuluze und Sekamuli verteilt", erklärte er. Mit einem Stoff-Mundschutz hatte er die Bedürftigen besucht. Eine ältere Frau heißt Ruth und ist blind. Sie ist besonders auf Hilfe angewiesen, weil sie niemanden hat, der sie versorgt. Arme Familien sowie alte und verlassene Menschen bedachte der Pfarrer mit Lebensmitteln und Dingen für den täglichen Bedarf. Alle hatten sich sehr gefreut. Maisbrot, Reis, Zucker, Salz und Seife gab der Pfarrer aus, der in seiner Nachricht den Gäu-Bewohnern schrieb: "Vielen Dank für die Unterstützung, die Sie den armen und älteren Menschen meiner Gemeinde senden. Die Leute hier sind dankbar. Vielen Dank Weitingen, Eutingen, Göttelfingen und Rohrdorf. Gott segne euch immer."
Obwohl die Corona-Pandemie die Wirtschaft in Uganda schwer getroffen hat, versuchen die Menschen in Uganda das Beste aus ihrer Lage zu machen. Doch die Zeiten sind hart, schreibt der Pfarrer: "Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren. Das Leben ist heutzutage sehr schwer und besonders für die Armen und Alten in den Dörfern." Mit den Spenden aus Deutschland konnte Pfarrer Gerald immer wieder Lebensmittel an die Ärmsten der Armen verteilen. Das Coronavirus hat sich auch in der Gemeinde in Uganda ausgebreitet. Pfarrer Gerald Wamal berichtet von seinen Erfahrungen: "Einige wenige Menschen sind an Covid-19 gestorben. Ich muss jedes Mal eine Maske tragen, wenn ich in die Gemeinde gehe, um die Leute zu treffen. Leider können es sich einige nicht leisten, die Masken zu kaufen."
"Ich vermisse euch und das deutsche Essen"
Eine Zeit lang waren die Schulen geschlossen, die Lehrer waren zuhause. Der Kontakt zu den Schülern nahm ab. Die Patenschaften für die Schülerinnen wurden jedoch von Seiten der Pfarrgemeinde in Weitingen weiterhin gepflegt. Auch erhielt Pfarrer Gerald extra Geld für Menschen, die von Corona betroffen sind. Am 12. Mai bedankte er sich nochmals und schickte Fotos. Er habe Maismehl-Tüten an die Betroffenen verteilt, schrieb er. Zudem haben die Schulen ihren Betrieb wieder aufgenommen. Viele Menschen könnten noch immer nicht, aufgrund ihrer begrenzten finanziellen Möglichkeiten, Hygienemaßnahmen vornehmen. Die Corona-Ansteckungen seien trotzdem aktuell gering. Er trage weiterhin seinen Mundschutz, auch bei Hitze.
Immer wieder tauschen sich die Gäu-Bewohner mit ihrem Pfarrer Gerald aus und hoffen, dass er gesund bleibt. "Ich vermisse euch und das deutsche Essen", hatte Gerald geschrieben. Wann die Gäu-Bewohner den Aushilfspfarrer wieder sehen und wann er den neuen Pfarrer Bernhard Tschullik persönlich kennenlernen wird, ist bisher nicht absehbar.
Die Unterstützung bleibt weiterhin bestehen. Über die katholischen Kirchenpflege Weitingen "Schulpatenschaft" können Spenden für Schülerinnen überwiesen werden.