Fast real erscheinen Inhalte in virtueller Realität, die die Versorgung Pflegebedürftiger vermitteln sollen. Foto:  

Am 4. Mai wird bei Imsimity im ersten „Virtual Care Congress“ das Thema Pflege großgeschrieben. Aufgezeigt werden Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten per VR-Technik für professionelle Pflegekräfte und pflegende Angehörige.

Die evangelische Altenhilfe sei viel in Ausbildung tätig und suche immer neue Formate, um das Interesse von Azubis zu wecken, so deren Geschäftsführer Markus Schrieder. Dabei sei man über Martin Friedrich, Geschäftsführer des TZ, auf Imsimity gekommen.

Martin Zimmermann, Geschäftsführer von Imsimity, sprach von einer „total spannenden Zusammenkunft“. Er habe sich bis vor drei Jahren nicht vorstellen können, was im Pflegebereich alles nötig sei oder wie die evangelische Altenhilfe in der ganzen Welt Nachwuchs rekrutiere.

Als Vorteil sieht er die Arbeit am Cyberclassroom, in dem schon Biologie- oder Anatomie-Inhalte vermittelt wurden. Perfekt gepasst habe auch die Zusammenarbeit mit der Hochschule Furtwangen im Bereich Gesundheitswissenschaften. Daraus entwickle man seit einem Jahr Lernmodule für Pflegekräfte und pflegende Angehörige. Man habe bereits einige Pflegeschulen kennengelernt, die Ideen einbrachten und in der neuen Technik Möglichkeiten zur Verbesserung der Ausbildung sehen.

Einerseits gehe es darum, Azubis begleitend zur schulischen Ausbildung über VR-Technik mitzuqualifizieren, so Schrieder. Zwar müssten ausländische Kräfte Deutsch lernen, dennoch ermögliche ein bereits eingerichteter Cyber-Classroom über bildliche Darstellungen eine ganz andere Art des Begreifens.

Ziel der Kooperation ist der Aufbau einer Community

Ein weiterer Punkt ist, pflegenden Angehörigen Laienpflege gut zu vermitteln. Deren Befähigung zur häuslichen Pflege sei erklärtes Ziel der evangelischen Altenhilfe, da man künftig die Versorgung ausschließlich in Heimen nicht mehr werde darstellen können. Für Angehörige sei es schon eine wahnsinnige Herausforderung, Leute in eine Dusche zu bringen, nennt Zimmermann ein konkretes Beispiel. Dazu geht es unter anderem um Organlehre, Insulin-Injektionen, Hygiene, das Absaugen von Atemwegssekreten, richtiges Heben oder Wundversorgung.

Ziel der Kooperation sei der Aufbau einer Community, in der man das Thema voranbringe, um die neue Technik zielgerichtet einzusetzen. Ein Baustein sei eine Master-Thesis der Informatikerin Salome Dieterle.

Die bisher gewonnenen Erkenntnisse sollen beim ersten „Virtual Care Congress“ präsentiert werden, der mit Hilfe der PE-Stiftung realisiert wird und der sich nach den Wünschen von Zimmermann idealerweise wie der „Virtual Fires Congress“ etablieren soll. In Vorträgen wird es um Virtual- und Augmented Reality als Ergänzung bisheriger Lernmethoden gehen. Unter den Gästen finden sich Redner wie Thomas Schildhauer, Forschungsdirektor des Alexander-von-Humboldt-Instituts in Berlin, oder Lucia Pannese, die aus Milano zugeschaltet über „Serious Games für Menschen in Rehabilitation sprechen wird. Dazu werden mit Florije Sula, Michael Werler und Chris Gawel Vertreter von Altenhilfe und Imsimity bisher entwickelte Lernmodule präsentieren.

Der Virtual Care Congress findet am 4. Mai in der Stadthalle statt. Teilnehmer können real und virtuell dabei sein. Nötig sind eine Anmeldung sowie eine Anmeldegebühr. Zimmermann legt Wert darauf, dass nicht nur professionelle Kräfte, sondern auch Laien eingeladen sind.

Infos gibt es im Internet unter imsimity.de/virtual-care-congress.