Die „Brittles-Theatergruppe“ begeisterte in Oberschwandorf mit dem Stück „Orakel vom Jungfrauenhof“. Darin gab es eine hellseherisch begabte Dame, Liebesverwicklungen und schließlich ein Happy End.
Die Oberschwandorfer Sporthalle gehörte am vergangenen Wochenende wieder der Brittles-Theatergruppe des Sportvereins. Von dem neuen Stück „Orakel vom Jungfrauenhof“ versprachen sich alle Gäste im voll besetzten Saal zu recht wieder ein Feuerwerk an Witz und Situationskomik in dem es in jeder Szene „menschelt“.
Nach kurzer Begrüßung durch Martin Bessey gab der Vorhang die Kulisse eines bäuerlichen Wohnraums frei. Dort spielte sich in drei Akten das komplette vordergründige wie hintergründige Leben aller Akteure ab. Bereits das gereimte Klagen von Oma Maries Solo-Auftritt sorgte für den ersten Lacherfolg.
Wie sollte die humpelnde Dame auch nicht klagen? Mussten sie und ihre Enkelinnen Katja und Mona alle Arbeiten auf den großen Bauernhof doch allein schaffen! Knecht Jacob, der einzige kräftige Helfer, war für die Damen aber eher Anlass, sich über ihn zu ärgern. Welche wahre Absicht hinter seinen spitzfindigen Scherzen steckte, kam erst im großen Versöhnungsteil ans Licht.
Oma Marie hatte nicht nur ihre Enkelinnen zur Seite, wenn es darum ging, alle unausstehlichen Eigenschaften von Männern aufzuzählen. Auch die ledigen Nachbarinnen Rosa und Berta nannten für ihr Single-Dasein tausend gute Gründe.
Das Skript des Autors Erich Koch gab aber auch den männlichen Parts reichlich Gelegenheit für bissige Sätze wie: „Oft ist das Schlafzimmer das Vorzimmer zur Hölle.“ In solch ironischen Plattitüden war nicht nur das Schlitzohr Ludwig Experte; auch sein Sohn Martin sowie der ominöse Scherenschleifer Alois plus seinem stotternden Freund Lukas.
Getrocknete Hähnchenknochen für Orakelspruch
Am perfekten Durcheinander war hauptsächlich die „Gabe“ Maries schuld. Ihre Kunst, für jeden eine passende Zukunft vorauszusagen, übte sie mit getrockneten Hähnchenknochen aus. Durch dieses naive Orakeln entpuppten sich dann alle fünf ledigen Männer-Hasserinnen als zum Äußersten entschlossene Heiratswillige. Dass sich im Lauf der Partnersuche die jeweiligen Paare ganz neu sortierten, löste auch die ungeklärten Dinge in Oma Maries Vergangenheit endlich auf.
Jacobs Plan B gelang zum Glück trotz Orakel. Er brachte ihm und allen ein fröhliches Happy End, einschließlich einem allerersten Liebesbund von Oberschwandorf und Beihingen. Bis zum Schluss kamen die Dialoge als sprachliche Bonbons rüber und hielten das Publikum bis zur letzten Minute in angenehmer Stimmung.
Von den fünf männlichen und fünf weiblichen Schauspielern standen zum Beispiel Siegfried Mehl (als Viehhändler Ludwig) bereits 47 Mal auf der Brittles-Bühne, Frank Narr (als Alois), blickt auf 42 Mal zurück und Gabi Walz (als Jungfer Berta) war 24 Mal dabei. Ihren ersten Part im Team besetzten Lena Mehl (als Enkelin Mona), Michael
Stanger (als Martin)und Patrick Walz (als Lukas). Für die gesamte Crew sind die „Brittles“ – also die Bretter, die die Welt bedeuten, zu einer geliebten Ergänzung ihrer Zugehörigkeit zum Sportverein OSD geworden.