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Auch fünf Tage nach der Kommunalwahl in Baden-Württemberg liegt immer noch kein landesweites amtliches Endergebnis vor. Grund ist eine Panne in der Gemeinde Eschbach in Südbaden.

Stuttgart - Auch fünf Tage nach der Kommunalwahl in Baden-Württemberg liegt immer noch kein landesweites amtliches Endergebnis vor. Grund ist eine Panne in der Gemeinde Eschbach in Südbaden. Die dortigen Ergebnisse wurden zwar auf der Homepage der Gemeinde veröffentlicht; die Angaben seien aber nicht vollständig, sagte eine Expertin des Statistischen Landesamtes in Stuttgart.

Das Innenministerium veröffentlichte dennoch am Freitag das "vorläufige landesweite Endergebnis der Kommunalwahl 2009". Die Ergebnisse aus Eschbach seien darin zwar nicht enthalten, dies habe jedoch auf die Aussagekraft "keine Auswirkungen", teilte das Ministerium mit. Nach der Auszählung in 1100 von 1101 Gemeinden fuhren CDU und SPD ihre schlechtesten Werte seit der Kommunalreform in den 70er Jahren ein. In den Kreistagen bleibt die CDU trotz Verlusten die mit Abstand stärkste Kraft.

Die CDU verlor demnach bei den Gemeinderatswahlen 3,7 Prozentpunkte und ging auf 28,4 Prozent zurück. Die SPD sank um 1,1 Punkte auf 17,0 Prozent. Dagegen konnten die Grünen um 2,2 Punkte auf 8,2 Prozent zulegen und eroberten mehrere Rathäuser, unter anderem das der Landeshauptstadt Stuttgart. Die FDP stieg ebenfalls um 2,2 Punkte auf 5,0 Prozent. Spitzenreiter bleiben die vielen Wählervereinigungen. Sie verloren nur leicht (minus 0,2 Punkte) und erreichten 35,3 Prozent.

"Es fehlen uns aus Eschbach die Zahlen der Wahlberechtigten, der Wähler und der ungültigen Stimmzettel", sagte die Expertin des Statistischen Landesamtes. "Wir haben den ganzen Tag vergeblich versucht, jemanden in Eschbach zu erreichen." Die vom Innenministerium veröffentlichen Zahlen seien daher kein Endergebnis, sondern nur ein Zwischenergebnis. Das Endergebnis werde es nun erst am Montag geben.

Von den rund 7,9 Millionen Wahlberechtigten hat nur jeder Zweite (50,7 Prozent) seine Stimmen abgegeben. Das war ein Rückgang um 1,3 Punkte. Ungültig waren 3,2 Prozent der abgegebenen Stimmzettel.

In den Kreistagen liegt die CDU mit 34,5 Prozent (minus 4,1 Punkte) vor den Wählervereinigungen (24,3 Prozent, plus 0,6 Punkte) und der SPD mit 17,9 Prozent (minus 0,8 Punkte). Nach Angaben des Statistischen Landesamtes ist dies für die SPD das schlechteste Ergebnis seit den Kreistagswahlen 1973. Die Grünen (10,8 Prozent, plus 1,3 Punkte) und die FDP (7,5 Prozent, plus 2,0 Punkte) konnten ihre Stimmanteile steigern. Die Wahlbeteiligung lag bei 51,4 Prozent (minus 1,7 Punkte).

Von den insgesamt 2273 Sitzen in den Kreistagen entfielen 832 auf die CDU, 559 auf Wählervereinigungen, 398 auf die SPD, 230 auf die Grünen, 164 auf die FDP, 48 auf gemeinsame Wahlvorschläge und 42 auf andere Parteien.

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