Diese Drei wollen in den Gemeinderat (von links): Julia Alt (CDU), Felix Gminder (FDP) und Nils Maute (SPD). Foto: Maute

Drei junge Leute von der CDU, SPD und FDP machen beim Haustür-Wahlkampf in Albstadt gemeinsame Sache – und werben für ihre jungen Kandidaten bei der Kommunalwahl.

Mit einer ungewöhnlichen Aktion haben drei Albstädter von CDU, SPD und FDP versucht, der jungen Generation zum mehr Stimme und Gewicht in der Kommunalpolitik zu verhelfen: Julia Alt (26), Kreisvorsitzende der Jungen Union der CDU, Felix Gminder (24), FDP-Kandidat für Europawahl und Kommunalwahlen, und Nils Maute (26), der neue Vorsitzende der SPD Albstadt, gelernter Erzieher und derzeit parlamentarischer Referent des Bundestagsabgeordneten Robin Mesarosch, machten gemeinsam Haustürbesuche und warben für die jungen Leute auf ihren Listen.

 

Die jungen Kandidierenden der Grünen waren auch angefragt worden und hätten gerne mitgemacht, waren aber am fraglichen Tag terminlich verhindert. Und so lautete die Botschaft: Die junge Generation ist politisch interessiert und engagiert; auf den Listen der Parteien für den Gemeinderat stehen etliche junge Leute zwischen 16 und 35 Jahren – sie müssten aber auch gewählt werden.

Die Mischung stimmt aktuell nicht so recht

Momentan, finden Alt, Gminder und Maute, stimme die Mischung nicht so recht, die Altersgruppe der unter 35-Jährigen sei im Albstädter Stadtparlament lediglich durch Lara Herter (29) von der SPD und Fenja Feil (30) von den Grünen vertreten. Das Pendel neige sich eindeutig in Richtung Erfahrung und Routine, und die seien zwar wichtig, für eine ausgewogene Politik würden aber auch die Ideen der jüngeren Generation benötigt.

War die Aktion ein Erfolg? Ja, versichert Julia Alt, die Resonanz auf die Haustürbesuche sei durchweg positiv ausgefallen; viele der angesprochenen Bürgerinnen und Bürger seien angetan vom Engagement der drei jungen Kandidaten gewesen und hätten die Gelegenheit genutzt, Fragen zu stellen.

Haltung der Albstädter Stadtverwaltung sei „nicht sehr hilfreich“

„Das stimmt mich zuversichtlich, dass es zu einer Verjüngung der Lokalparlament kommen wird“, kommentierte Felix Gminder abschließend. Die Drei hatten sich zu dieser Aktion auch in Ermangelung von Veranstaltungsformaten entschlossen, bei denen sie mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch hätten kommen können. Anfragen, ob Podiumsdiskussionen an Schulen oder in Jugendhäusern möglich seien, habe die Stadt abschlägig beschieden.

Es bleibe der Wunsch nach Gelegenheiten für junge Kandidierende aller Listen, sich mit jungen Leuten niederschwellig auszutauschen, Kommunalpolitik nahbarer und verständlicher zu machen. Nils Maute fand die Haltung der Stadtverwaltung „nicht sehr hilfreich auf dem Weg, möglichst viele junge Leute für die Kommunalwahl zu begeistern“. Und weiter: „Man darf sich dann nicht wundern, wenn die Wahlbeteiligung niedrig bleibt.“