Das Schulgebäude in Gütenach. Das Dach ist in die Jahre gekommen, Feuchtigkeit und Schimmelbefall im Inneren sind die Folge. Foto: Heimpel

Ein undichtes Dach, Schimmel in der Grundschule und Eltern, denen der Geduldsfaden reißt – in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Gütenbach wurde nun von verschiedenen Seiten eine zeitnahe Lösung des Problems gefordert.

Gütenbach - Schimmel kann krank machen – das ist allgemein bekannt. Die Gütenbacher Grundschule kämpft schon seit längerem mit den unschönen Pilzmikroben. In der jüngsten Gütenbacher Gemeinderatssitzung gab es deshalb Besuch seitens der Bürgerschaft – einige Väter und Mütter schilderten ihre Bedenken und ihren Unmut.

"Inwieweit sind unsere Kinder gefährdet?", fragte eine Mutter angesichts des Schimmels und der "vielen Löcher in der Decke", durch die auch Regen den Weg ins Gebäude finde. Der Elternschaft sei wichtig, dass diese Probleme nun angegangen würden – beim "Krisenmanagement" bringe man sich gerne ein, betonte die Mutter und ergänzte: "Das Schulgebäude ist einfach das Herzstück, das sind die Bürger von morgen." Ein Vater forderte den baldigen Besuch eines Experten, um die Auswirkungen des Schimmels auf die Gesundheit einschätzen zu können.

"Es ist in jedem Privathaushalt ab und zu einmal der Fall, dass sich Schimmel bildet", erklärte daraufhin Bürgermeisterin Lisa Hengstler. Doch wenn man den Grund dafür nicht kenne, komme dieser immer wieder. "Daher wollen wir die Ursache finden." Es sei zwar lobenswert, die Ursache des Schimmels suchen zu wollen, entgegnete ein anderer Vater, doch die Eltern schickten ihre Kinder täglich in die Schule. "Wenn wir es erst in zwei Jahren wissen, gehen die Kinder noch zwei Jahre bei Schimmel in die Schule."

Expertenbesuch gefordert

Wurzel des Übels scheint das Dach zu sein

Und die Wurzel des Übels – ihr scheint man auf die Spur zu kommen, wenn man sich dem in die Jahre gekommenen Dach nähert – das wurde im Verlauf der Sitzung deutlich. "Es gibt erneut einen größeren Schaden am Dach des Schulgebäudes", erklärte Hengstler. Die mittlere Ebene des Daches sei darüber hinaus noch nie saniert worden. Durch das Leck im Dach und die dadurch entstehende Feuchtigkeit bilde sich der Schimmel immer wieder.

Bereits im April 2021 habe man in einer "umfassenden Ergründung" aufgelistet, was zu tun sei – "doch wir konnten nicht gleich alle Finanzmittel zur Sanierung im aktuellen Haushaltsplan unterbringen", erklärte sich die Bürgermeisterin. Doch egal, das war ihr wichtig zu betonen, sei die Angelegenheit dem Rat selbstredend nicht. Man investiere immer wieder viel Geld in die Schule: "Wir haben ja auch einiges gemacht, gerade was das Thema Digitalisierung angeht."

In der Vergangenheit wurde das Dach immer wieder notdürftig geflickt – doch das reiche nun nicht mehr aus, da war sich das Gremium einig. Das Dach müsse großflächig saniert werden.

Zwischenlösung gefragt

Für das laufende Jahr seien 25 000 Euro für den "Erhaltungshaushalt" der Schule eingestellt, informierte Hengstler. Modernisiert werden solle unter anderem auch die Beleuchtung der Schule. Der Haken: Bevor nicht das Dach neu gemacht werde, machten andere Modernisierungsmaßnahmen keinen Sinn. Und: "Wenn wir das Dach einmal aufmachen, können wir den Schulbetrieb nicht fortsetzen", erläuterte sie die Problematik. In sechs Wochen Sommerferien sei es zudem schwierig, das Vorhaben umzusetzen. Eine "Zwischenlösung" müsste deshalb her.

Kämmerer Marcus Gruber erläuterte die finanziellen Möglichkeiten: "Aus dem laufenden Geschäft bekommen wir es definitiv nicht hin" – eine Kreditaufnahme sei daher nötig. Denn: 200 000 bis 300 000 Euro würden für eine umfangreiche Dachsanierung anfallen, ergänzte die Bürgermeisterin. Ein staatliches Förderprogramm zur Sanierung des Schulgebäudes gebe es derzeit keines.

Schnelles Handeln geboten

Auch das Gremium war sich einig, dass schnelles Handeln geboten sei. Nicht jeder Schimmel sei gesundheitsschädlich, sagte Rat Manuel Scherzinger. Eine zügige Abklärung sei jedoch nötig. "Man hat früher immer nur geflickt – aber den Fehler sollten wir jetzt nicht mehr machen", sagte Rat Sebastian Weiß. "Wir haben am Ende ein Tipptop-Gemeindezentrum – aber es kann nicht sein, dass unsere Kinder dann in einer maroden Schule sitzen."

Weiß stellte schließlich auch den Antrag auf den Einsatz eines Sachverständigen zur Begutachtung des Schimmels, dem das Gremium einstimmig zustimmte. Das Schlusswort hatte Rat Jörg Markon: "Wir müssen jetzt schauen, dass wir über den Winter kommen, und das dann im Frühjahr angehen. Schimmel darf nicht sein!"