Als letztes Puzzleteil für das Neue Kommunale Haushaltsrechnungswesen hat die Gemeindeverwaltung jüngst die Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2019 festgestellt. Foto: Herzog Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Übergang zur Doppik / Eröffnungsbilanz 1. Januar 2019 festgestellt

Die Gemeinde hat bereits drei Haushaltspläne nach dem Neuen Kommunalen Haushaltsrechnungswesen (NKHR) aufgestellt. Als letztes Puzzleteil ist nun die Eröffnungsbilanz zum Stichtag 1. Januar 2019 festgestellt.

Aichhalden. Nach Auskunft von Kämmerer Philipp Stahl orientiert sich das NKHR am doppelten Buchhaltungssystem (deshalb auch Doppik genannt), welches im Handelsrecht angewandt werde. Sie stelle sowohl Erträge und Aufwendungen dar, als auch Vermögen (Aktiva) und Schulden (Passiva).

Die Bewertung der Vermögensgegenstände sei grundsätzlich zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfolgt. Vermögensgegenstände, die mehr als sechs Jahre vor dem Stichtag der Eröffnungsbilanz angeschafft worden seien, seien den Preisverhältnissen zum Anschaffungs- oder Herstellerzeitpunkt entsprechende Erfahrungswerte, vermindert um die Abschreibungen, angesetzt worden. Zinsen für Fremdkapital zur Finanzierung seien nicht berücksichtigt worden. Es werde nur die lineare Abschreibung angewendet.

Als Vermögen zählten Vermögensgegenstände, die dauerhaft dem Verwaltungsbetrieb und der Aufgabenerfüllung der Kommune dienten, so der Kämmerer. Die Summe des Vermögens betrage 31,628 Millionen Euro, wovon 24 Millionen Euro als Sachvermögen (Grundstücke, Infrastruktur, Maschinen) und 7,59 Millionen Euro als Finanzvermögen ausgewiesen seien. Grundstücke wiederum würden in bebaute (Wert: 12,60 Millionen Euro) und unbebaute Grundstücke (4,14 Millionen Euro) unterteilt. Das Infrastrukturvermögen betrage 5,62 Millionen Euro, Maschinen und Fahrzeuge knapp eine Million Euro.

Zum Finanzvermögen gehörten Beteiligungen (30 000 Euro), Sondervermögen (Eigenkapital des Eigenbetriebs Bad und Versorgung 700 000 Euro), Ausleihungen (Trägerdarlehen für die Eigenbetriebe Bad und Versorgung und Abwasserbeseitigung 3,87 Millionen Euro), Forderungen (Gebühren, Steuern) sowie liquide Mittel. Letztere hätten zum Stichtag 1. Januar 2019 bei 3,14 Millionen Euro gelegen.

Auf der Passivseite stehe das Eigenkapital der Gemeinde in Höhe von 28,36 Millionen Euro und Sonderposten wie Investitionszuschüsse, -zuweisungen und -beiträge (3,21 Millionen Euro). Auf die Bildung von Rückstellungen werde verzichtet. Verbindlichkeiten in Höhe von knapp 62 000 Euro habe die Kommune nur aus Lieferungen und Leistungen.

Der Kernhaushalt zum 1. Januar 2019 sei schuldenfrei, betonte Stahl. Ins Schmunzeln gerieten die Räte, als der Kämmerer von zwei Baudenkmälern berichtete, die mit je einem Euro in die Bilanz eingebucht wurden. "Es war eine Menge Arbeit, die hierfür aufgewendet werden musste. Über den Wert kann man verschiedener Meinung sein", räumte Bürgermeister Michael Lehrer ein. Der Gemeinderat befürwortete die Eröffnungsbilanz einstimmig.