Ein ähnliches Elektro-Modell wie dieses, einen ARI 458 des Herstellers Ari Motors mit Sitz bei Leipzig, kauft die Gemeinde Aichhalden – allerdings in der Farbe orange. Foto: Ari Motors Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Zunächst keine Mehrheit für die "Kommunalfarbe" / Ein Ratsmitglied entscheidet sich um

Aichhalden. Der Bauhof erhält sein erstes Elektrofahrzeug, einen ARI 458 mit 650 Kilogramm Nutzlast auf der Ladepritsche und 78 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit, für rund 20 000 Euro.

Wie Kämmerer Philipp Stahl in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats informierte, falle das von Bauhofmitarbeiter Reinhard Schmieder gefahrene 13 Jahre alte Altfahrzeug immer wieder aus und verursache Reparaturkosten. Trotz seines Zustands könne das Fahrzeug für 2900 Euro verkauft werden. Als Ersatzbeschaffung böte sich nach Ansicht der Verwaltung ein Elektrofahrzeug an.

Man habe sich unterschiedliche Modelle von mehreren Herstellern vorführen lassen, dabei habe sich der ARI 458 in weißer Farbe als preiswert und leistungsfähig herauskristallisiert. Von drei eingeholten Angeboten hätten die beiden örtlichen Firmen Auto Wössner und Autohaus Oehler sich nur in zwei kleinen Positionen unterschieden. Weil der Verwaltung deshalb eine Entscheidung äußerst schwer gefallen sei, schlage sie eine Vergabe durch Losung vor. Zudem soll auf eine rund 900 Euro teure Folierung in Kommunal Orange verzichtet werden, schilderte Stahl.

Bürgermeister Michael Lehrer räumte ein, vom Unterschied der Elektrofahrzeuge beim Testen überrascht gewesen zu sein. "Sieben Stundenkilometer sind keine Option, der Ari schafft an der Steigung immerhin noch Tempo 30. Die Vergabe durch Losen ist für mich eine Premiere", verriet der Bürgermeister.

Obwohl Bauhofleiter Wolfang Haberstroh von weiteren Fahrzeugen des Bauhofs in anderer Farbe berichtete, stellte Gemeinderat Alexander Maier den Antrag, die Neubeschaffung in "schönerem" Kommunal-Orange trotz zwei Monate längerer Lieferzeit zu bestellen.

Etwas ungewöhnlich verlief die Abstimmung. Nachdem sechs Räte mit Ja und sechs mit Nein (darunter der Bürgermeister) votierten und sich Michael Schwab enthielt, wäre Maiers Antrag eigentlich abgelehnt gewesen. Bevor jedoch der Bürgermeister dies verkünden wollte, drängten einzelne Räte Schwab, sich doch bitteschön dafür oder dagegen zu entscheiden.

In der zweiten Abstimmungsrunde stimmte Schwab dann mit Ja, wodurch Maiers Antrag mit sieben zu sechs Stimmen noch eine Mehrheit fand.

Die Auftragsvergabe durch Los fällte das Ratsgremium einstimmig, sie fiel auf das Autohaus Oehler.