Die steigenden Energiekosten machen auch vor Kommunen nicht Halt: Ringsheim muss 2023 im schlimmsten Fall 2180.000 Euro statt wie bisher 100.000 Euro Stromkosten zahlen.
Ringsheim - Die steigenden Energiekosten machen auch vor den Kommunen nicht Halt: Alle drei Jahre müssen die Gemeinden den Strombedarf für ihre kommunalen Gebäude im Bündel ausschreiben. Die Verträge der Gemeinde Ringsheim laufen nun zum 31. Dezember diesen Jahres aus, weshalb eine Teilnahme an der 21. Bündelausschreibung für die Jahre 2023 bis 2025 notwendig wurde. Dabei wurde deutlich, dass die Gemeinde Ringsheim in Zukunft ein Vielfaches für ihren Strom zahlen muss.
Gemeinde muss das Zweieinhalbfache zahlen
Für "Los 12", die Kahlenberghalle, steigt der Strompreis von 0,21 Euro pro Kilowattstunde künftig auf 0,5 Euro – und somit von 17 000 auf rund 30 000 Euro. Bei "Los 22", der Straßenbeleuchtung, steigen die Kosten von 0,19 Euro pro Kilowattstunde auf 0,46 Euro. Das bedeutet Mehrkosten von rund 20 000 Euro auf 34 000 Euro.
Bei "Los 17", allen anderen kommunalen Abnahmestellen, wird mit Gesamtkosten von rund 117 000 Euro gerechnet, vormals waren es 66 000 Euro. Der Preis pro Kilowattstunde steigt dabei von 0,23 Euro auf 0,55 Euro.
Alles in allem bedeutet das Mehrkosten für die Gemeinde Ringsheim von 100 000 Euro allein beim Strom. Der Preis steigt von 80 000 auf 180 000 Euro, erläuterte Kämmerer Andreas Marre. Sollte die Gaspreisbremse greifen, wird Gemeinde voraussichtlich mit 118 000 Euro davonkommen. Rechnet man noch die Energiesparmaßnahmen mit ein, könnten es "nur" 110 000 Euro Stromkosten 2023 werden. "Ein blaues Auge", nannte Ringsheimes Rathauschef Pascal Weber die letzte Variante, wenngleich er das zusätzliche Geld lieber anderswo investieren würde. Dabei könne man noch froh sein, mit der Firma Energiedienst aus Rheinfelden einen Anbieter gefunden zu haben. Einigen Kommunen gelänge nicht einmal das. Sie würden dann in die Grundversorgung rutschen – zu noch schlechteren Konditionen.
Kosten sollen auch an Nutzer weitergegeben werden
Dennoch: Man müsse diese Kosten auch ein Stück weit an die Nutzer der Kahlenberghalle weitergeben, erklärte Pascal Weber. Aktuell kosteten alleine die Stromkosten das Dreifache wie das, was man an Miete bekomme. Martin Weber erklärte jedoch, dass man die Vereine nicht übermäßig belasten solle. Schließlich sei die Kahlenberghalle Treffpunkt für Jugend und Sport. "Da sollen wir als Gemeinde großzügig sein, damit die Vereine nicht aufgeben", erklärte er. Einig war sich der Rat darin, den Ausbau von Photovoltaikanlage und die energetische Sanierung wie bisher weiter voranzutreiben und auch zu fördern.