Bringt die Anwohner auf die Palme: Illegale Prostitution in der Stuttgarter Altstadt Foto: dpa

Nachdem Anwohner vehement gegen die illegale Prostitution in ihrem Viertel protestiert haben, nimmt sich die Stadt mit Hochdruck des Problems an.

Stuttgart - Viel zu lang hat die Kommunalpolitik das Thema illegale Prostitution links liegen lassen – mit dem Ergebnis, dass sich die Anwohner von der Stadt im Stich gelassen fühlen. Erst jetzt, nachdem der vehemente Protest der Bürger gegen den illegalen Straßenstrich und die illegalen Bordelle im Leonhardsviertel und in den angrenzenden Wohngebieten nicht mehr zu überhören ist, kommt Bewegung in die Sache. Im Rathaus wird mit Hochdruck an Entwürfen für Lösungen gearbeitet.

Das ist gut so. Denn es muss schnell etwas passieren, damit Anwohner und Geschäftsleute nicht resignieren, in solidere Stadtquartiere ziehen und Stuttgarts ältester Stadtteil völlig vor die Hunde geht. Doch unter öffentlichem Druck einen Schnellschuss abzufeuern wäre der falsche Weg, die Situation im und rund ums Leonhardsviertel zu befrieden.

Soll ein neues Konzept zur Steuerung der Prostitution mit Erfolg umgesetzt werden, muss es von der Mehrheit der Anwohner getragen werden. Und nur, wenn die Stadt die Bürger in die Diskussion über mögliche Lösungen mit einbezieht, kann sie verloren gegangenes Vertrauen zurückgewinnen.

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