Der Gewinn der Fußball-WM trägt zum positiven Bild Deutschlands in der Welt bei Foto: Bundesregierung

Aus globaler Perspektive sieht Deutschland richtig gut aus – wie eine Umfrage zeigt. Darf man sich darüber freuen? Oder gar ein bisschen stolz sein?

Stuttgart - Deutschland, das beliebteste Land! Darf man sich darüber freuen? Darf man darauf ein klein wenig stolz sein? Und ob! Zumal es kein Einzelner ist, der dieses behauptet, sondern eine Mehrheit von 20 000 befragten Erdenbürgern aus 20 Nationen. Viele von ihnen müssen im Sommer Fußball geschaut haben. Denn insbesondere der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien hat dem Ansehen Deutschlands in der Welt gutgetan. Augenscheinlich war es die Art und Weise, wie Löw, Lahm & Co. aufgetreten sind; sie haben fußballerisch und menschlich überzeugt, auf dem Platz und vor den Kameras. Fußball made in Germany – heißt, erfolgreich sein, ohne zu triumphieren. Eine Formel, mit der man sich Freunde in der Welt macht.

Auch die deutsche Politik kommt in der Umfrage gut weg – besser als die der USA, die bisher höchstes Ansehen genoss. So darf sich die Große Koalition in Berlin über Bestnoten im Bereich „ehrliche und kompetente Regierung“ freuen. „Investitionsklima“ und „soziale Gleichheit“ sind von außen betrachtet schwerlich zu toppen – auch wenn man das aus der Binnenperspektive kritischer sieht. Zudem gibt die deutsche Außenpolitik aus Sicht des internationalen Publikums ein gutes Bild ab. Das bestätigt sich aktuell bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten des Nahen Ostens.

Die Wirtschaft trägt ein Übriges zum Ansehen des Landes bei – ablesbar auch am nebenstehend geschilderten Interesse ausländischer Fachkräfte an einer Beschäftigung hier. Von den unschönen Prognosen der Wirtschaftsweisen konnten die Befragten nichts wissen. Gleichwohl kann man das Lob der 20 000 nicht hoch genug einschätzen – vor allem, wenn man bedenkt, wo Deutschland herkommt. Man darf sich nur nicht darauf ausruhen.