CDU-Chef Friedrich Merz und seine Frau Charlotte sind mit ihrem Privatflieger zur Hochzeit von Christian Lindner (FDP) nach Sylt gekommen. Foto: Axel Heimken/dpa

Friedrich Merz ist am Freitag mit seinem Privatflieger auf Sylt gelandet, um an der Hochzeit von Christian Lindner (FDP) und der Franca Lehfeldt teilzunehmen. In Zeiten von Energiekrise und Inflation ein fragwürdiges Verhalten. Ein Kommentar.

„Wir werden uns das ein oder andere nicht mehr leisten können.“ Worte, mit denen Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, vor genau drei Monaten im Bericht aus Berlin angesichts von Energie-Krise und Inflation einen Blick in die Zukunft geworfen und die Bürgerinnen und Bürger zum Sparen aufgefordert hat.

Wie wenig Wert der 66-Jährige seinen eigenen Worten selbst beimisst und instinktlos ein falsches Vorbild abgibt, zeigte der Sauerländer am Freitag. Über die Schickimicki-Hochzeit von Christian Lindner (FDP) und der Journalistin Franca Lehfeldt auf Sylt – an dieser Stelle Gratulation! – kann man in Zeiten, in denen Sparsamkeit propagiert wird, schon trefflich diskutieren.

Im Privatflieger nach Sylt: Friedrich Merz löst Kopfschütteln aus

Dass Friedrich Merz um 17:51 Uhr im von ihm selbst gesteuerten, zweimotorigen Diamond-Privatflieger (Kennung D-IAFM) auf dem Flughafen in Westerland landet, kann nur Kopfschütteln verursachen. 

Zumal Merz auch noch mit der Deutschen Bahn aus Berlin kommend problemlos auf Sylt hätte „stranden“ können. 1. Klasse sogar. Dass der CDU-Chef nicht allein, sondern mit seiner Frau Charlotte im Flieger ankam, ist mit Blick auf den C02-Ausstoß und politischer Verzichts-Predigten nur ein schwacher Trost.

Signal von Friedrich Merz ist fatal

Denn während Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) angesichts von Albtraum-Szenarien wie einer staatlichen Gas-Zuweisung Deutschland vor einer Zerreißprobe sieht, ist Merz‘ Signal ein anderes: Lasst doch die anderen sparen. Ich mache einfach weiter so!