Michael Kraus droht nun eine Sperre von bis zu zwei Jahren. Foto: dpa

Jetzt auch noch Michael Kraus: Dem Weltmeister von 2007 droht eine Sperre von bis zu zwei Jahren, weil er gegen die Meldepflicht verstoßen hat. Es ist wieder eine negativ Schlagzeile für den deutschen Handball und passt zum Negativ-Image, welches die Sportart gerade hat – meint unser Sportredakteur.

Göppingen - Es ist wie verhext: Was die deutschen Handballer derzeit auch anpacken – es geht schief. Erst gab es das Theater um die Lizenz für den HSV Hamburg, dann die verlorenen Play-offs der Nationalmannschaft, die das WM-Ticket schließlich vom Weltverband geschenkt bekam. Und nun ist auch noch Michael Kraus in einen Skandal um verpasste Dopingkontrollen verstrickt. Dieses Negativ-Image wird an den deutschen Handballern haften bleiben wie das Harz an ihren Händen.

Dabei gilt festzuhalten: Michael Kraus, Weltmeister von 2007 und Spielmacher des Bundesligisten Frisch Auf Göppingen, ist nicht beim Dopen erwischt worden. Allerdings hat er dreimal gegen die Meldepflicht über seinen Aufenthaltsort verstoßen, was wie ein Dopingfall gewertet wird. Kraus droht deshalb eine Sperre von bis zu zwei Jahren. Das wäre zwar ein herber Rückschlag für die deutsche Nationalmannschaft und Frisch Auf Göppingen, aber nur gerecht, weil die Regeln eindeutig sind – Dummheit oder Schlamperei schützt vor Strafe nicht. Womit der Fall Kraus voll ins Bild passt: Der deutsche Handball hat die Seuche.