Hauptmann Hagen Fetzer ist neuer Chef der Niedereschacher Patenkompanie, der 4. Kompanie des Jägerbataillons 292 der Bundeswehr aus Donaueschingen. Er übernimmt das Amt von Major Björn Kaszubski.
Die feierliche Kommandoübergabe fand am Montagnachmittag auf dem Vorplatz der Eschachhalle statt. Se wurde vom stellvertretenden Kommandeur des Jägerbataillons 292, Oberstleutnant Jörn Deigner, vorgenommen und von den Musikvereinen Niedereschach und Fischbach unter der Leitung von Dirigent Robert Lipp musikalisch umrahmt.
Große Herausforderungen
Bürgermeister Martin Ragg betonte, dass es die Gemeinde freue und ehre, dass Kaszubski und die Soldaten sich als Ort für die Kommandoübergabe nicht die Kaserne in Donaueschingen gewünscht haben, was logistisch sicher einfacher gewesen wäre, sondern den Vorplatz der Eschachhalle, im Herzen der Patengemeinde Niedereschach.
Der stellvertretende Kommandeur Oberstleutnant Jörn Deigner ging auf die großen Herausforderungen für die Soldaten ein. Zudem ließ er die militärischen Werdegänge und Einsätze von Kaszubski und Fetzer Revue passieren und gewährte Einblicke in die vielfältigen Aufgaben eines Kompaniechefs, der auch Vorbild für die Soldaten sein müsse.
Kaszubski, der die Kompanie seit 2019 führte, sagte, die Kompanie sei aufgrund verschiedener Auslandseinsätze, aber auch durch die Corona-Pandemie während seiner Amtszeit in besonderem Maße gefordert gewesen. Die Kompanie sei während dieser Zeit nie komplett zusammen gewesen. Auch er selbst, im Jägerbataillon auf höherer Ebene gefordert, habe nicht durchgängig bei den Soldaten sein können.
Gestiegene Akzeptanz
Bürgermeister Martin Ragg hob nicht nur die große Verbundenheit zur Patenkompanie hervor, sondern wies auch auf die gestiegene gesellschaftliche Akzeptanz der Bundeswehr hin. Zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg finde mitten in Europa wieder ein Eroberungsfeldzug statt. „Russland spricht der Ukraine das Existenzrecht ab, will die Ukraine als eigenständige Nation vernichten. Die Unverletzlichkeit von Grenzen, die Souveränität und Selbstbestimmung eines Landes, Menschenwürde und Frieden, die Einhaltung von Regeln und Recht, das bedeutet dem russischen Präsidenten nichts. Alles, worauf unser Zusammenleben in Europa aufgebaut ist, zählt für ihn nicht. Es zählt aber für uns“, so Raggs klare Aussage.
Dank für „großartiges Engagement“
Deutschland sei zwar nicht im Krieg, aber dieser Krieg gehe „uns alle an“, erinnerte der Bürgermeister an Worte von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Russlands Angriffskrieg habe die europäische Sicherheitsordnung in Schutt und Asche gelegt. „Er ist ein Angriff auf all das, für das auch wir stehen“, sagte Ragg.
„Angriff auf unsere Werte“
Deutschland besinne sich nun darauf, wie wichtig es sei, mit der Bundeswehr eine auf dem Boden des Grundgesetzes und ausschließlich auf Verteidigung ausgerichtete Armee zu haben. Zudem reife die Erkenntnis, dass man in die Bundeswehr auch kontinuierlich investieren müsse. „Die Männer und Frauen, welche ihren Dienst für unser Land und seine Menschen leisten, unter Einsatz ihrer Gesundheit oder gar ihres Lebens, genießen in unserem Land wieder Respekt und Anerkennung“, so Ragg.
Abschied und Willkommen
An Major Kaszubski gerichtet wies Ragg darauf hin, dass man ihn als Chef der Patenkompanie nur sehr ungern verliere. Man wisse jedoch, dass der stete Wechsel bei der Bundeswehr üblich und sicherlich auch sinnvoll sei. „Im Namen der Gemeinde Niedereschach und der gesamten Bürgerschaft danke ich Ihnen sehr herzlich für Ihr großartiges Engagement um die Patenschaft sowie Ihren großen persönlichen Einsatz“, so Ragg.
Dem neuen Kompaniechef, Hauptmann Fetzer, wünschte Ragg alles Gute. Niedereschach freue sich auf die Fortsetzung der lebendigen Patenschaft mit der Kompanie.