Die Neuen an der Führungsspitze der Burladinger Wehr: Markus Arnold (links) und Manuel Kehrer. Foto: Maja Dick

Überraschung am Wahlabend: Martin Hofmeier hatte kurzfristig seine Kandidatur zur Wahl des Gesamtkommandanten zurückgezogen. Ein neues Führungstrio wurde am Ende jedoch endlich gewählt.

Burladingen - Nachdem Martin Hofmeier (39) überraschend aus gesundheitlichen Gründen doch nicht kandidierte, warf mit Manuel Kehrer kein Unbekannter seinen Hut in den Ring. Bevor der 30-Jährige jedoch gewählt wurde, hatte am "Wahlabend" Bürgermeister Davide Licht das Wort. 

"Selbstkritisch müssen wir hinterfragen, was wir aus den vergangenen Monaten gelernt haben", so Lichte, der auf den jüngsten Rundbrief und die Vorwürfe von Ilija Pilic nicht einging. Lichte erklärte, dass diese erneute Wahl, beim ersten Versuch kam es bekanntlich zum Eklat, eine "Chance auf mehr Normalität" sei, die allen gut tue.

Besonderen Respekt zollte Licht den Kameraden, die sich zur Wahl stellten. Verständnisvolle Worte hatte er auch für Martin Hofmeier. "Gesundheit und Familie gehen vor", sagte Licht. Hofmeier wird zumindest erster Stellvertreter bleiben.

Feuerwehr Burladingen: Kehrer appelliert an die Gemeinschaft

Manuel Kehrer (30), Kommandant der Abteilung Burladingen, stellte sich danach den 107 anwesenden Kameraden, den Gemeinde- und Ortschaftsräten vor: "Ich hoffe, dass die Wehr erhalten kann, was Ilija Pilic in den vergangenen 13 Jahren aufgebaut hat", sagte er. Es werde schwer sein, das Niveau zu halten: "Das schaffen wir nur gemeinsam." Kehrer appellierte zudem an die Kameraden, keine ungültigen Stimmen abzugeben.

Für das Amt des zweiten Stellvertreters kandidierte Markus Arnold (29, Abteilung Ringingen), auch er stellte sich den Kameraden vor. Daniel Petznik (Abteilung Killer) kandidierte ebenfalls für den zweiten Stellvertreter, war erkrankt, daher nicht anwesend, durfte aber gewählt werden.

Manuel Kehrer gewählt: 82 von 54 nötigen Stimmen

Nach Auszählung hatte Manuel Kehrer schließlich deutliche 82 von 54 nötigen Stimmen. Dennoch: 25 ungültige Stimmen wurden abgeben. Kehrer erhielt dicken Applaus – und er nahm die Wahl an. Damit folgt er auf Ilija Pilic.

Der zweite Urnengang endete mit dem Sieg von Markus Arnold. Arnold bekam 68 Stimmen, Petznik 36, drei Stimmen waren ungültig. Auch Arnold nahm die Wahl an, bedankte sich und bekam ebenfalls dicken Applaus.

In seiner Dankesrede berichtete Kehrer von den aufreibenden zurückliegenden Wochen und vom schwierigen Entscheidungsprozess, zunächst für das Amt des ersten Stellvertreters zu kandidieren, und dann kurz vor knapp sogar für das Amt des Gesamtkommandanten.

Feuerwehr Burladingen: "Fußstapfen, die Pilic hinterlässt, sind groß"

Manuel Kehrer sagte: "Stolz und glücklich kann ich jetzt aber noch nicht sein." Auf diese Art in das Amt zu kommen, sei unbefriedigend. "Die Fußstapfen, die Iljia Pilic hinterlässt, sind groß." Dann aber noch Worte der Hoffnung auf eine gute Zukunft und Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung: "Mit dem heutigen Abend ist das Feuer gelöscht – bis auf kleine Glutnester." Viele Gespräche zwischen Wehr und Stadt seien aber nötig. Kehrer selbst hatte Ende März beklagt, dass aufgrund des Theaters mit der Stadtverwaltung die ganze Feuerwehr schlecht dastehe. Er beklagte mangelnde Wertschätzung.

Kehrer kündigt Freibier für alle an

Die Stimmung im Feuerwehrhaus wurde unterdessen immer ausgelassener, Erleichterung war spürbar, und als Kehrer Freibier ankündigte, war die Wahl endgültig vorbei – und die Party im Gange.

"Zuckerl zum Abschied" für Michael Schuler

Als Versammlungsleiter fungierte übrigens Michael Schuler, bis dato zweiter stellvertretender Gesamtkommandant. "Ein Zuckerl zum Abschied", scherzte er. Schuler hatte sein Amt vor einigen Wochen zur Verfügung gestellt, sich aber öffentlich zu den Gründen nie geäußert.