Marc Mayer ist neuer Gesamtkommandanten der Feuerwehr Bisingen. Der 44-jährige, der im Hauptberuf Notfallsanitäter beim DRK ist, hat den Neubau des Feuerwehrhauses mitgestaltet, doch weitere große ›Baustellen‹ warten auf ihn.
Bisingen - Marc Mayer geht im Feuerwehrhaus an den Fahrzeugen entlang und ja, "man ist schon stolz drauf, was man da geschaffen hat": Tagtäglich hatte er Sanierung und Bau des neuen Gebäudes begleitet, hat Absprachen mit Gemeinde und Handwerkern getroffen, brachte sein Know-How als erprobter Feuerwehrmann, Zimmermann und langjähriger Mitarbeiter in der Balinger Leitstelle ein. Manche sagen über Mayer, er habe auf der Baustelle auch mal übernachtet. Er meint lachend: Seine Frau hätte schon manchmal diesen Eindruck haben können.
Gerätewarte leisten ganze Arbeit
Derweil jagt eine ›Riesenbaustelle‹ die nächste: Die Erneuerung des Fuhrparks ist nach dem Feuerwehrhaus nämlich der nächste große Schritt. Für Feuerwehrfahrzeuge gilt eine Nutzungsdauer von 20 bis 25 Jahren: Die Drehleiter ist seit 1994 im Einsatz und das Löschfahrzeug sogar seit 1991. Und das sind über alle Abteilungen betrachtet, nicht die einzigen Fahrzeuge, die erneuert werden müssen. Und doch: Die Fahrzeuge sind zwar alt, aber top in Schuss. Die Gerätewarte leisteten da ganze Arbeit, berichtet Mayer anerkennend.
Immer mehr Herausforderungen
Funktionierendes Gerät sei ja auch notwendig, denn ob Bisingen sich eines Tages Stadt nennt oder nicht: Mit der Einwohnerzahl wachsen die Herausforderungen. Dazu gibt es in Bisingen die Bundesstraße, die Burg Hohenzollern und ein Gewerbegebiet, das erweitert werden soll. Auch an die Elektrofahrzeuge im Straßenverkehr müsse sich die Feuerwehr mit ihrer Ausrüstung anpassen. Als neuer Kommandant kümmert er sich auch um solche konzeptionellen Fragen. Und vor allem: Welche Fahrzeuge werden wann gebraucht? Den Feuerwehrbedarfsplan dieses Jahr erwartet er nicht umsonst mit Spannung. Dieser gibt die Richtschnur vor, wann was benötigt wird.
Beim ersten Einsatz gute Nerven gefordert
Was Mayer einst benötigte, waren vor allem gute Nerven: Bei seinem ersten Einsatz überhaupt schlug die Brandmeldeanlage im Parkdeck Alarm. "Ich hatte wackelige Knie", erzählt er zurückblickend. Lange ist es her. Doch nach etlichen weiteren Einsätzen ist eines geblieben: Die Kameradschaft unter den Feuerwehrleuten, denn Feuerwehr besteht für ihn auch aus der Kameradschaft, nicht ausschließlich aus Einsätzen.
Leitung der Abteilung will er abgeben
Zur Freiwilligen Feuerwehr kam er mit 15 Jahren und das auch durch Zufall. Zuvor war der Fußball seine "erste große Liebe", doch es war die Feuerwehr, die seine noch größere Leidenschaft wurde. Zehn Jahre fungierte er als Gerätewart, engagierte sich im Abteilungsausschuss, erst wurde er stellvertretender Abteilungskommandant, später – seit 14 Jahren – als Kommandant. Zehn Jahre war zusätzlich Stellvertreter seines Amtsvorgängers Dieter Fecker, inzwischen ist Mayer selbst Gesamtkommandant der Feuerwehr Bisingen. Als Leiter der Abteilung Bisingen wolle er sich im nächsten Jahr deshalb zurückziehen. Es gebe jedoch "kompetente Leute", die seine Funktion weiterführen werden.
Lob für die Feuerwehrkameraden
In die fünfjährige Amtszeit des neuen Gesamtkommandanten fällt nicht nur die Anschaffung neuer Fahrzeuge. Auch die Feuerwehren Zimmern und Wessingen erhalten eine gemeinsame Unterkunft. Wichtig ist ihm die Wertschätzung für seine Feuerwehrkameraden, für die er auch beim Pressegespräch vor Ort immer wieder ein Lob parat hat. Am wichtigsten sei ihm jedoch, alle Feuerwehrleute wieder gesund aus dem Einsatz zurückzubringen.
Feuerwehrleute seien schließlich Menschen, die anderen in der Not beistehen und die versuchen, ihr Bestes für den Schutz der Menschen zu geben. Mayer: "Ein Kommandant kann nur so gut sein wie seine Wegbegleiter."