Auch bei den Männern lag ein Schwarzwälder vorn: Fabian Rießle (Mitte) hatte gut lachen und lag vor Jakob Lange (rechts) und Julian Schmid. Foto: Schwarz/DSV

Sich selbst überrascht hat Fabian Rießle bei der deutschen Meisterschaft in Hinterzarten. Die Zukunft der Nordischen Kombination hat aber einen anderen Namen.

Eindrucksvoll hat Youngster Nathalie Armbruster bei den deutschen Meisterschaften der nordisch Kombinierten in Hinterzarten unterstrichen, weshalb sie die große Zukunftshoffnung ist.

Nathalie Armbruster weit voraus

Die 16-jährige Schwarzwälder des SV/SZ Kniebis ließ sich auch von schwierigen Windverhältnissen am Samstag nicht aus der Ruhe bringen, zeigte sich nicht nur "glücklich, dass ich meinen zweitbesten Sprung im Wettkampf machen konnte", sondern dominierte auch das Rennen mit über einer Minute Vorsprung vor der arrivierten Weltcup-Starterin Jenny Nowak und der von guten Winden beim Springen aufs Treppchen gewehten Anne Häckel.

Fabian Rießle lässt’s krachen

Bei den Männern setzte sich überraschend Lokalmatador Fabian Rießle durch, der mit geringen Erwartungen zur rundum erneuerten Rothaus-Schanze nach Hinterzarten gekommen war. "Unverhofft kommt oft", meinte der frühere Dominator, "den ganzen Sommer über lief’s weniger rosig, und jetzt habe ich tatsächlich den besten Sprung seit Langem ausgepackt."

Baiersbronner Manuel Faißt Laufbester

Beherzt ging er das Rennen aggressiv an – und weil die Verfolger sich nicht einig waren, schnappte sich Rießle vor Jakob Lange und Julian Schmid "souverän und vollkommen zurecht" (Bundestrainer Hermann Weinbuch) den deutschen Meistertitel. Bemerkenswert übrigens auch, dass die absolut beste Laufzeit auf das Konto des viertplatzierten Baiersbronners Manuel Faißt ging, der seine Stärken gewöhnlich eher auf der Schanze hat und ausspielt.

Das neue Format Teamsprint bewährt sich

Im Teamsprint, in den die Sportart große Hoffnungen setzt, mussten sich Faißt/Rießle knapp dem Team Schmid/Lange geschlagen geben. Dennoch hat man an den "super spannenden Rennen" gesehen, dass der Teamsprint "das Format für die Zukunft ist", wie Frauen-Bundestrainer Florian Aichinger meinte. Bei bestem Wetter spielte am Sonntag auch das Publikum mit, denn die Stimmung war grandios. "Das Rennen hat richtig Spaß gemacht", konstatierte Nathalie Armbruster, "vor allem war die Kulisse supercool."

Startschuss für die neue Schanze in Hinterzarten

Für Hinterzarten war die DM nach drei Jahren Bau- und Leidenszeit auch der Startschuss für die neue Schanze im Adlerstadion. "Am Anfang hatte ich so meine kleinen Probleme mit ihr", gab Armbruster zu, "aber jetzt am Ende bin ich ganz gut mit ihr zurechtgekommen." Ihrem Bundestrainer "gefällt die Schanze richtig gut", auch aus Trainingsgründen, denn: "Man muss einige Dinge richtig machen, um unten gut wegzufliegen." Daher werden die Kombinierer das Adlerstadion wohl bald wiedersehen. "Wir werden hier sicher einige Lehrgänge absolvieren", kündigte Aichinger an. Das sollte aber keine Drohung sein: "Wir freuen uns drauf!"