Eine Milchmädchenrechnung bei der Lkw-Belastung?
Die BI schreibt: "Der Schwerlast-Verkehr durch die Ortskerne der umliegenden Gemeinden wird massiv steigen. Auch wenn die Vorhabenträger durch Milchmädchenrechnungen die Zahlen schön rechnen." Die zuletzt vorgelegten Verkehrszählungen seien in der Lockdown-Woche Anfang November inklusive Vollsperrung der Verbindung Haiterbach erfolgt, um das Verkehrsaufkommen als "geringfügig" zu kommunizieren. Altheim sei beispielsweise jetzt schon über dem Limit. Jedes zusätzliche Fahrzeug, sei es Lkw oder Transporter, mache die Ortsdurchfahrt noch mehr zu.
OB-Aussage ein Ablenkungsmanöver?
Die BI Heiligenfeld: "Die Ortsumfahrung Altheim ist ein lange gehegter Wunsch und auch jetzt wieder im Gespräch. Aber in der Machbarkeit eher unrealistisch. Von uns werden die Hinweise, unter anderem von Herrn Rosenberger, sich für eine "BI Ortsumfahrung Altheim" einzusetzen, als Ablenkungsmanöver gewertet."
Viel Fläche, kaum Arbeitsplätze, kein Mehrwert?
Die BI: "Das KTH bringt keine nennenswerten Arbeitsplätze, keine Ausbildungsplätze und keine Gewerbesteuer nach Horb. Dafür sollen aber im ersten Schritt schon 8,1 Hektar Industriefläche in bester Lage vergeben werden. Wir fragen uns schon, wo hier der Mehrwert für Horb ist." Die BI weiter: "Die regionalen Firmen, die in der Presse ein Containerterminal begrüßen, finden das Konzept ›Verkehr auf die Schiene‹ wichtig, halten sich aber bedeckt, ob sie es auch nutzen. Wie viele Container wollen Sie den im Jahr über das Heiligenfeld verladen oder anliefern lassen? Wir unterstellen, dass die Unternehmer hier bisher keine Zahlen genannt haben. Warum müssen die Betreiber des KTH die zu erwartenden Umsätze nicht benennen (Marktanalyse), wie es jedes andere Unternehmen machen muss, wenn es Fördergelder in Millionenhöhe beantragt?"
Warum nicht am Horber Bahnhof?
Die BI: "Güterverkehr kann schon lange am Hauptbahnhof in Horb mit großzügigen Gleisanlagen verladen werden. Sogar Vollzüge sind hier im Gegensatz zum Heiligenfeld möglich. Die Autobahn ist auch näher. Aber der Standort kam öffentlich nie zur Sprache. Die im Heiligenfeld vorhandenen Schienen sind zwar da, aber müssen mit Investitionen in Millionenhöhe nutzbar gemacht werden. Das heißt: Weichen und die Verlängerung der Gleisanlagen sind dennoch notwendig. Dabei geht es nach jetzigem Kenntnisstand um Fördergelder in Höhe von über 80 Prozent bei einem Investitionsvolumen von 20 bis 25 Mio Euro über mehrere Jahre."
Werden die Fördergelder überhaupt in voller Höhe fließen?
Die BI: "Gemäß Verkehrsministerium im Februar 2020 soll das Terminal Heiligenfeld nur geringfügig kleiner dimensioniert sein als das gescheiterte Projekt in Eutingen. Da wurde von einer Jahreskapazität von 40.000 Ladeeinheiten ausgegangen. Laut Prüfbericht des Eisenbahnbundesamtes (EBA), bei dem Fördergelder beantragt wurden, sind 18. 000 Ladeeinheiten/Jahr möglich. Im Scopingpapier (Vorprüfungs-Runde für die Planung, Anm. d. Red.) vom Juli 2020 ist von 7500 Ladeeinheiten die Rede. Werden die Fördergelder denn auch halbiert, wenn das KTH nur halb so viel Auslastung hat, wie von der EBA ermittelt? Das versuchen wir klarzustellen."
Kann das KTH überhaupt funktionieren oder geht es pleite?
Die Bürgerinitiative: "Wenn wir die fehlenden Mehrwerte und Nachteile für Horb bei einem funktionierenden KTH betrachten, dann können wir auch die realen Risiken ansprechen, für den Fall, dass das KTH kein wirtschaftlicher Erfolg wird: Die wertvollen Industrieflächen sind dann vergeben. Der Gleisanschluss wird nicht mehr genutzt, die Millionenförderungen sind verpufft, aber die Logistikcenter bleiben."
KTH Heilbronn im Schwarzbuch des Steuerzahler-Bundes: ein böses Omen?Die BI schreibt: "In Heilbronn wurde 2002 ein KVT gebaut und konnte bisher keine wirtschaftlichen Erfolge verbuchen. Die Geschichte dort: Betreiberwechsel nach zwei Jahren, danach nur Lager, fünf Jahre geschlossen. Seit 2018 wird es von zwei Speditionen betrieben, die eingestehen, dass die fehlende Nachfrage nach Containerverladung das Hauptproblem ist. Die Auslastung ist viel zu gering. Das Terminal in Heilbronn hat es sogar ins Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler geschafft, da hier über Jahre Millionenbeträge in den Sand gesetzt wurden."
Was erhofft sich die Bürgerinitiative von der Sonder-Gemeinderatsitzung am Mittwoch, 2. Dezember?
Die BI: "Wir wollen die Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit für die Auswirkungen des KTH sensibilisieren."
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