Finger weg vor harten Drogen, warnt StN-Kolumnist Tom Hörner. Nutella niemals in den Kühlschrank stellen. Sonst wird die Pampe hart.
Stuttgart - Dachte, ich gehe jetzt mal auf den Strich, den Brotaufstrich. Bevor wir aber zum Kern unserer Wochenendbotschaft vordringen, ein Ausflug in die Welt der Drogen. Landläufig unterscheidet man zwischen harten und weichen Drogen. Aus Sicht des geeichten Rotwein- und Weizenbiertrinkers könnte man die These wagen: Harte Drogen sind pfui, bei weichen kommt es auf die Dosis an.
Den Haselnussbrotaufstrich Nutella würde ich von der Konsistenz her als weiche Droge bezeichnen. Stellt man ein Nutella-Glas in den Kühlschrank, wird die Pampe hart. Davon würde ich die Finger lassen. Wenn deutsche Fußballprofis für „Keine Macht den Drogen“ eintreten, sich gleichzeitig aber vom Nutella produzierenden Ferrero-Konzern schmieren lassen, dann kann das nur heißen, dass die Kicker vor harten Drogen warnen und niemals ein Nutella-Glas in den Kühlschrank stellen würden.
Nutella ist diese Woche 50 geworden (weshalb es wohl kein Zufall war, dass Ferrero am Mittwoch den Welt-Nutella-Tag ausrief). Ich bin 52 und weiß nicht, wie ich die ersten beiden Lebensjahre ohne Nutella überstehen konnte. Vor kurzem noch hätte dieser Artikel ohne den Namen des Autors erscheinen müssen, gehörte ich doch zu einer Gruppe anonymer Nutellaholiker. Inzwischen meine ich, einen vernünftigen Umgang mit der fetten Zuckerdröhnung gefunden zu haben (nie mehr als ein 1000-Gramm-Glas zum Frühstück). Sobald ich aber den Löffel abgebe, werde ich von Nutella die Finger lassen.
Auf unserer Homepage las ich diese Woche: „Nutella feiert runden Geburtstag“ – woraufhin ich mir an die Wampe fasste. Nutella wird übrigens in 160 Ländern als Nutella vertrieben, außer in Sachsen. Da heißt es „Nudella“.
Letzte Meldung vom Boulevard: „Bild“ berichtete unter der Überschrift „Total benebelt im Privatjet. Piloten legten Atemmaske an, weil Justin Bieber kiffte“ von den jüngsten Eskapaden des kanadischen Popstars. Mit Nutella, mein lieber Bieber, wäre das nicht passiert.