Das neue Jahr steht vor der Tür. Doch vorher muss noch Silvester über die Bühne. Foto: dpa/Monika Skolimowska

Der Silvesterabend mit kleinen Kindern kann lang sein. Sollen alle bis Mitternacht durchhalten, braucht man starke Nerven – oder ein paar gute Ideen.

Stuttgart - „Was macht ihr eigentlich an Silvester?“ Diese Frage haben Sie sicherlich in den vergangenen Tagen ebenso häufig gehört wie ich. Der letzte Tag im Jahr soll schließlich ganz besonders werden: so toll, dass er die hinter einem liegenden Tiefpunkte überblendet, so bunt und einprägsam, dass er als cooler Vorbote für alles Kommende taugt.

Mit kleinen Kindern ist die Silvester-Planung so komplex wie die Schichteinteilung in einer Hightech-Fabrik: Wer darf wann die Wunderkerzen und Knaller zünden? Wer schläft schon und soll besser nicht gestört werden? Wer mit allen Familienmitgliedern bis um Mitternacht durchhalten will, braucht Nerven und ein paar gute Ideen.

Konfetti statt Feuerwerk

Weil das Feuerwerk draußen auch in diesem Jahr reduzierter aufleuchten wird, könnte man es zum Beispiel drinnen krachen lassen: Dazu füllt man Luftballons vor dem Aufblasen mit Konfetti; später am Abend dürfen die kleinen Partygäste sie zum Platzen bringen und sich über den selbstgemachten bunten Zauber freuen. Auch das Dekorieren von Räumen mit Luftschlangen, von Köpfen mit selbstgebastelten Tonpapier-Hütchen oder Tiermasken ist eine gute Beschäftigung, um in den langen Silvesterabend einzusteigen. Im Netz finden sich viele Vorlagen zum Ausdrucken.

Viel Anklang fand in unserer Lockdown-Runde im vergangenen Jahr, als wir uns per Videocall mit einigen Familien aus der Nachbarschaft zusammengeschlossen hatten, ein digitales Dalli-Dalli-Klick-Quiz. Beim Rätseln um die Fotomotive aus der unmittelbaren Umgebung, die sich Klick für Klick hinter Kacheln offenbarten, war übrigens der jüngste Teilnehmer der schnellste Rater. Da konnten die Großen von den Kleinen in Sachen Achtsamkeit was lernen. Ist man unter sich, bieten sich zum Beispiel Fotos aus dem letzten Urlaub an.

Bilanz und Vorschau per Fragerunde

Wer genug getobt hat und über eine ausreichend große Gruppe verfügt, kann auch bei einer Runde „Die Werwölfe von Düsterwalde“ runterkommen. Zehn Teilnehmer braucht man allerdings schon für das bei älteren Kindern sehr beliebte Rollenspiel, bei dem die Wölfe im Dunkeln zuschlagen und bei Licht alle Dorfbewohner die Identität der Übeltäter erraten müssen. Selbstgeschriebene Zettel mit den Rollen und eine Spielanleitung, die man im Internet findet – mehr braucht es nicht für den Gruselspaß.

Lesen Sie aus unserem Angebot: Aufrüstung im Kinderzimmer

Zwischen den Gängen des Silvestermenüs könnte Platz sein für überraschende Unterhaltungen zwischen Eltern und Kindern. Fragen, die sich wie Lose vorbereiten lassen, bieten Gesprächsanlass, um das im alten Jahr Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen und um vorauszuschauen, auf das, was man sich für das neue Jahr vornimmt. Sie können beispielsweise lauten: „An was wirst du dich in zehn Jahren noch erinnern?“, „Was hast du im vergangenen Jahr alles zum ersten Mal gemacht?“, „Was würdest du im neuen gern lernen?“, „In welcher anderen Zeit würdest du gerne leben?“ Anregungen dazu finden sich auch in Ralph Caspers schönem Buch „99 Fragen“.

Egal ob laut und turbulent oder ruhiger im kleinen Kreis: Kommen Sie gut ins neue Jahr! Es soll uns allen Glück, Gesundheit, Freude an der Gemeinschaft und maximale Geselligkeit bringen.

Andrea Kachelrieß hat zwei Kinder, und das seit einigen Jahren. Gefühlt bleibt sie in Erziehungsfragen aber Anfängerin: Jeder Tag bringt neue Überraschungen. Im Kulturressort betreut sie unter anderem die Kinderliteratur.