Stimmen zur bevorstehenden Wahl eines neuen Oberhirten in der Katholischen Weltkirche hat die Kolpingsfamilie Salzstetten eingeholt. Hier das Statement von Pater Maurus Runge.
Durch ihre Aktion Entwicklungshilfe unterstützt die Kolpinggemeinschaft „Salzstetter Missionsprojekte“. In den über 50 Jahren ist eine Entwicklung ablesbar, dass die lebendigen Glaubensgemeinschaften von Katholiken in Afrika, Asien und Lateinamerika gegenüber Europa auf der Überholspur sind.
Zu der mit Spannung erwarteten Papstwahl liegen der Kolpingsfamilie Salzstetten brandaktuelle Statements aus den deutschen Missionszentralen und den Projekten vor.
Missionsprokurator und Öffentlichkeitsreferent Pater Maurus Runge von der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede:
Wir sind hier in Königsmünster natürlich auch sehr betroffen vom Tod von Papst Franziskus. Obwohl es sich anbahnte und für ihn sicher eine Erlösung war, kam es am Ostermontag doch überraschend. Die Nachricht wurde veröffentlicht, als wir unser Konventamt am Ostermontag gefeiert haben. Wir feiern gemeinsam mit den Gemeinden unseres Pastoralen Raumes ein Requiem für ihn.
Ist die Zeit jetzt reif für einen Papst aus Afrika oder Asien?
Papst Franziskus hat das Kardinalskollegium, das seinen Nachfolger in Kürze wählt, ganz neu aufgestellt und vor allem internationaler und auch vielfältiger gemacht. Es finden sich dort viele Kardinäle aus den „Rändern“ der Kirche, die Franziskus ja immer sehr wichtig waren. Es ist durchaus möglich, dass jemand aus Afrika oder Asien gewählt wird. Aber da sich die Kardinäle selbst noch untereinander kennenlernen müssen, wäre es hier für Spekulationen zu früh.
Was denken Sie über die zum Favoritenkreis zählenden Kandidaten Erzbischof Besungu von Kinshasa und den früheren Erzbischof Tagle von Manila?
Kardinal Tagle habe ich auf dem Generalkapitel der Missionsbenediktiner 2016 in St. Ottilien erlebt. Er machte auf mich einen sehr menschlichen, aber auch spirituellen Eindruck. Er bringt Erfahrungen aus einer großen Diözese mit, kennt aber auch die Kurie gut. Erzbischof Besungu ist mir selbst weniger bekannt.
Wie ist Ihre Einschätzung?
Es gibt den schönen Satz: „Wer als Papstkandidat ins Konklave geht, kommt als Kardinal wieder heraus.“ Wir glauben daran, dass bei allem Menschlichen bei so einer Wahl auch der Heilige Geist wirkt, der für Überraschungen gut ist. Das hat ja auch die letzte Wahl gezeigt, bei der kaum jemand mit Kardinal Bergoglio gerechnet hat.
Soll der neue Papst eher im Geist von Franziskus oder Benedikt sein?
Ich bin kein Freund davon, die beiden Päpste so gegeneinander zu setzen. Für mich ist wichtig, dass jemand gewählt wird, der die unterschiedlichen Strömungen in der weltweiten katholischen Kirche zusammenhalten kann, ein Versöhner, ein „Diener der Einheit“, so wie es ja vom Papst heißt.
Wen bevorzugen Sie?
Aus Pietät vor dem verstorbenen Papst möchte ich hier noch keine Namen nennen. Es kommt für mich auch gar nicht auf irgendwelche Namen ein, sondern dass jemand gefunden wird, der nicht spaltet, sondern eint und dabei die große Vielfalt unserer Kirche respektiert.
Hilfe zur Selbsthilfe
Die Kolpingsfamilie Salzstetten
unterstützt durch ihre bewährte Aktion Entwicklungshilfe aktuell „Salzstetter Projekte“ in Kongo, Mosambik, Myanmar und Peru. Die im Jahr 1971 ins Leben gerufene Initiative der christlichen Nächstenliebe versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe.