Mit einem festlichen Gottesdienst und einem gemütlichen Festabend feierte die Kolpingfamilie Furtwangen ihren 100. Geburtstag. Mit zum Programm gehörte auch ein spannender Rückblick in die lange Vereinsgeschichte.
Zu Beginn des Gottesdienstes zog eine ganze Schar von Fahnenträgern der benachbarten Kolpingfamilien zusammen mit den Furtwangern Kolping-Fahnen und den Zelebranten in die Kirche ein. Bei der Begrüßung betonte Klaus Straub vom Vorstand, dass man zum einen die Erinnerung an die vergangenen 100 Jahre bewahren solle, aber auch wieder auf die Zukunft zugehen muss im Sinne von Adolph Kolping: „Die Zukunft gehört Gott und den Mutigen!“
Kolping-Diözesanpräses Rainer Auer forderte die Kolping-Mitglieder auf, im Sinne von Johannes XXIII und Adolph Kolping die Kirche in die Welt hinauszutragen. Für die feierliche Gestaltung der Messfeier sorgte der Kirchenchor St. Cyriak unter der Leitung von Frank Rieger.
Bei der anschließenden Feier im Pfarrsaal galt ein besonderer Gruß von Klaus Straub vom Vorstand der Kolpingfamilie dem aktuellen Präses Harald Bethäuser sowie dem früheren Präses Salesianerpater Pater Xaver Berchtold, der zu dieser Feier aus Würzburg angereist war. Aus Freiburg war außerdem der aus Furtwangen stammende Pfarrer Franz Wehrle gekommen, selbst seit 49 Jahren Mitglied in der Kolpingfamilie Furtwangen.
Klaus Straub präsentierte dann einen Rückblick in 100 Jahre Vereinsgeschichte mit vielen interessanten Aktivitäten: das Vereinsheim Furtwanger Hof als Gästehaus für Wandergesellen, der Bau eines Sportplatzes oder die Übernahme der Karlshütte in Gütenbach. Vor allem in den siebziger Jahren erlebte Kolping Furtwangen einen großen Aufschwung durch das große Engagement der Salesianer, aber auch durch sehr aktive Mitglieder wie Rudolf Rieber in der Jugendarbeit. Nicht vergessen darf man auch die beliebte Nikolaus-Aktion bei vielen Familien, die seit mehr als 50 Jahren durchgeführt wird.
Zum Abschluss präsentierte Klaus Straub ein besonderes Projekt von Kolping in Burundi. Hier vermittelt nach einer entsprechenden Schulung die dortige Kolpingfamilie Ziegen an arme Familien, die damit sich langsam eine kleine Landwirtschaft aufbauen können. In den betroffenen Familien bekommen die Kinder beispielsweise endlich eine zweite Mahlzeit am Tag oder können die Schule besuchen. Mit dem Erlös von 540 Euro aus einer Filmvorführung und vor allem mit den zahlreichen Spenden an diesem Abend will Kolping Furtwangen dieses Projekt fördern.
In seinem Grußwort sagte auch Bürgermeister Josef Herdner eine Spende für dieses Projekt zu. Dies sei ein gutes Beispiel, wie das Kolpingwerk weltweit vor Ort Zukunft gestaltet. Als Geburtstagsgeschenk erhielt die Kolpingfamilie die Tafel für ihren neuen Wanderweg.
Diakon Andreas Stellmann vom Vorstand Kolpingwerk Deutschland überreichte dem Verein zum Geburtstag das „Ehrendiplom“. Die Kolpingfamilie sei ein Teil der großen Kolpingfamilie mit 2200 Gruppen in Deutschland. Weitere Grüße kamen von den Kolpingfamilien der Raumschaft, jeweils auch verbunden mit Spenden und kleinen Geschenken. Schließlich erinnerte sich Pater Xaver Berchtold an die zehn Jahre in Furtwangen, die inzwischen 42 Jahre zurückliegen. Gerade diese Zeit habe ihn stark geprägt.
Zum Schluss des offiziellen Teils gab es noch Ehrungen für 25 Jahre Mitgliedschaft für Bettina und Klaus Rutschmann sowie für 60 Jahre für Rudolf Rieber und vor allem für Reinhold Weiß, der von 1967 bis 1972 sowie von 1985 bis 1987 Vorsitzender der Kolpingfamilie und dann langjähriger Schriftführer war.
Adolph Kolping ein Wegbereiter der katholischen Sozialbewegung
Das Kolpingwerk Deutschland
ist ein katholischer Sozialverband mit bundesweit mehr als 205 000 Mitgliedern in 2200 Kolpingsfamilien vor Ort. Es ist Teil des Internationalen Kolpingwerkes. Der Priester Adolph Kolping (1813 bis 1865) war Wegbereiter für die katholische Sozialbewegung. In Sinne Adolph Kolpings versteht sich das Kolpingwerk als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft.