Eingerahmt von den beiden Vorsitzenden Hubert Nagel (links) und Hannes Buchholz (rechts) die für ihre langjährige Treue zur Kolpingfamilie Geehrten: Theresia Buchholz, Oliver Binder (je 40 Jahre) sowie – fast unglaublich – für 75 Jahre Helmut Fehrenbacher und Emil Buchholz. Foto: King

„Würde ist kein Konjunktiv“: Ein Satz begleitete den gesamten Kolpinggedenktag, der in Lauterbach auf Grund der Umbaumaßnahmen im Gemeindezentrum Sonne erstmals in der Pizzeria „La Fontana“ stattfand.

„Wir fühlen uns sehr gut aufgenommen“, bedankte sich der Vorsitzende Hubert Nagel, der mit seinem Co-Vorsitzenden Hannes Buchholz durch das Treffen der Kolpinggeschwister führte, bei dem Betreibern des Lokals.

 

Advent ist laut Mitteilung eine Zeit, in der die Bedeutung des Wirkens von Adolph Kolping noch mehr ins Blickfeld kommen könnte – oder sollte, wie Hubert Nagel feststellte – der „Gesellenvater“ erkannte als Schuhmacher und danach als Priester die Not jugendlicher Lehrlinge. Aus seiner Liebe zu den Menschen heraus gründete er das Kolpingwerk. Heute ist es weltweit unterwegs. Und eben auch in Lauterbach – weil es immer um die Würde der Menschen geht.

Legendäre Gesellenball

In den Jahren 1949, 1954 und 1984 entschlossen sich etliche Männer – und ab 1984 auch Frauen – sich dem Kolpingwerk anzuschließen. Als Hubert Nagel bei den drei Jahreszahlen die damaligen Aktivitäten beschrieb, so zeigte sich dabei teils überraschendes, jeweils aber herausragendes Wirken: von den legendären Gesellenbällen im damaligen Vereinshaus (an dessen Entstehen die Kolpingfamilie tatkräftig beteiligt war) über Wanderungen, Fahrten, Waldfesten und einer großen Handwerkerausstellung. Viele weitere Beispiele ließen sich anführen.

„Auch wenn die Zeiten sich geändert haben, so ist der vor 175 Jahren gegründete Verband in der heutigen Zeit genauso wichtig wie damals“, so die Quintessenz aus den Ausführungen von Hubert Nagel. Dabei durften auch manche Anekdoten aus den „alten Zeiten“ nicht fehlen, die die Kameradschaft, das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Freundschaften verdeutlichten.

Gottesdienst als Höhepunkt

So freuten sich alle Teilnehmer über die von den beiden Vorsitzenden durchgeführten Ehrungen für die Treue zu Kolping in den zurückliegenden 40, 70 und sogar 75 Jahren.

Seit 40 Jahren dabei sind Oliver Binder, Theresia Buchholz, Bernd Haas, Angelika Reith, Ralf Schlögel, Volker Waller, Bodo Binder, Peter Brucker, Christoph Haas, Klaus Hug und Christoph Michler.

1954 wurde Max Mukensturm in das Kolpingwerk aufgenommen. Ein Datum wurde besonders erfreut und mit großer Anerkennung gewürdigt: Seit 75 Jahren sind Ernst Fehrenbacher, Emil Buchholz und Helmut Fehrenbacher treue Kolpingbrüder. Die beiden letztgenannten, jeweils 94 Jahre alt, waren anwesend. Der Beifall für sie und für ihr Wirken war besonders kräftig.

„Das Fundament unseres Glaubens ist die Eucharistiefeier“, sagte Hubert Nagel. Darum wurden der Besuch und die Mitgestaltung des anschließenden Gottesdienstes zum Höhepunkt des Kolpinggedenktages.

Weltweite Verbundenheit

Zelebriert von Pfarrer Anton Cingia wirkten Rainer Braun, Hubert Nagel, Angelika Nagel sowie Sandra und René Winterhalter mit ihren Texten vertiefend bei zur Abrundung eines Kolpinggedenktages, in dem der Mensch als Ebenbild Gottes „gerade jetzt“ dazu aufgefordert werde, Haltung zu zeigen, auszuhalten, zu verstehen und anzupacken. Ganz so wie Adolph Kolping dies vorgelebt habe. Und wie der Prophet Jesaja es vor über 2700 Jahren als Mahnung und als Auftrag dargelegt habe. So war es zu vernehmen in der Lesung.

Zu guter Letzt bot die Kolpingfamilie nach dem Gottesdienst Spezialitäten-, beziehungsweise Jubiläumskaffee aus Honduras zum Kauf an. Ein weiteres Zeichen der weltweiten Verbundenheit und Solidarität des Kolpingwerks, das auch in Lauterbach seinen festen und wichtigen Platz hat.