Beim jüngsten Koffermarkt in der Kulturfabrik gab es viel zu entdecken: Filigrane Handarbeiten, die man nicht überall sieht, hatten die 17 Teilnehmerinnen in ihre Koffer gepackt.
Die Frauen kamen aus aus dem Schopfheimer Stadtgebiet, Wehr oder Lörrach.
Tolle Unikate dabei
Wenn ein Koffer sprechen könnte: Dieser Gedanke schwebte über all den Schätzen ideenreicher Handwerkskunst, die bei der ungewöhnlichen Art der Veranstaltung der VHS angeboten wurden. Eine Anbieterin aus Wehr hatte ein wahres Monstrum von Koffer mitgebracht. Es sei ein echter Überseekoffer, klärte sie auf. Vollgepackt dürfte das voluminöse Unikum kaum von zwei Händen zu bewegen sein. Was der Koffer wohl schon alles gesehen habe, fragt sich die Besitzerin. Normalerweise diene er daheim in Öflingen als Couchtisch und liege einfach auf dem Teppich. Seine Blessuren im Leder, die Dellen an den einst blinkenden Messingecken und unzählige Metallnieten sprechen Bände. Das vergilbte Etikett besteht nur aus Resten. Alter und Herkunft seien unbekannt. Der Koffer sorge aber immer für Gesprächsstoff, schmunzelt die Besitzerin.
Interessante Auslagen
Auch die Auslagen können sich sehen lassen. An vielen Ständen grüßt schon der Herbst. Eine weitere Standbetreiberin aus Wehr bietet florale Deko, ansprechende Kerzen und Schmuck an.
Alles muss in einen Koffer passen, lautete die Vorgabe. Daher finden sich an mehreren Plätzen gleich zwei Koffer. Im rechten Winkel aufgeklappt und nebeneinander postiert, bilden sie einen schönen Anblick.
Besondere Inhalte
Eine Schopfheimerin kam gar auf die Idee, ein Brett über die Koffer zu legen, mit Stoff zu verschönern und als Ablage für hübsche Dinge zu nutzen. An Einfällen mangelte es den Beschickerinnen nicht. Alle Koffer sehen alt und älter aus. „Fünfziger Jahre vielleicht“, mutmaßt eine weitere Dame aus Wehr. Das gute Stück stamme von einem Schopfheimer Flohmarkt. Angesichts der äußeren Verstrebung aus Holz und den vielen Narben könnte auch dieses Unikat viel erzählen.
Gleich nebenan fällt der Blick auf den Inhalt. Karten aus besonderem Papier wurden mit feinen grünlichen Blättergerippe verziert. Wie das vor sich ging, bleibt auf den ersten Blick offen. Ein paar Meter weiter hat eine Lehrerin aus Lörrach ihre kunstvollen Exponate aufgebaut. Zu sehen ist etwa ein Kerzenständer, der von der Form her aus einer Ballhälfte besteht, die sich wiederum aus farbigen stabilisierten Bindfäden zusammensetzt. Die beiden dunklen und edel wirkenden Koffer der Lörracher Damen sehen ebenfalls betagt aus, seien jedoch eine Nachahmung, sprich jüngeren Datums. Überall heißt es staunen und stöbern. Liebevoll wurden Kofferhälften mit akribisch gearbeiteten Deko-Artikeln, Schmuck, Geschenkideen, Strickwaren, Säften und mehr gefüllt.
VHS ist zufrieden
Zufrieden zeigt sich VHS-Leiterin Katrin Nuiro. Mit knapp 20 Beschickern aus der Stadt und dem Umland wertete sie den Koffermarkt als gelungen. Es sei schön, wenn kreative Arbeit das Programm bereichere.