Hubert Jäger, links und seine Mitarbeiter der Firma Jäger Engineering GmbH sind noch guten Mutes. Fotos: Hoffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Wirtschaft: Wie Neuhausener Betriebe mit der Corona-Krise umgehen

Auch die Neuhausener Betriebe sind von der Corona-Krise betroffen – jeder Betrieb auf seine Weise.

 

Königsfeld-Neuhausen. Bei der Firma Jäger Engineering GmbH ist die Auftragslage zumindest für April gesichert, so Firmeninhaber Hubert Jäger. Dies resultiere noch aus Bestandsaufträgen des Vorjahres. In seinem Betrieb arbeiten derzeit acht Mitarbeiter in den Bereichen Sondermaschinenbau und Robotik. "Wir haben zwischenzeitlich auch schon eine Stornierung eines Auftrages durch eine Werksschließung in den USA erhalten. Sollte sich die Lage nicht verbessern, werden wir für einen Teil der Mannschaft ab Mai Kurzarbeit beantragen müssen", so Jäger. Derzeit gebe es viele Anfragen, jedoch erhält man keine Bestellung, es sei denn, kleinere Serviceaufträge.

Die Situation ist sehr angespannt, aufgrund der Ungewissheit, da keiner sagen kann, wie lange diese noch andauern wird. "Sollte sich das Ganze auch nur ein bisschen normalisieren, denken wir, dass wir mit unseren neuen Produkten BIN-Picking und unserer Hybrid- Schleiftechnologie wieder zur Normalität zurückfinden werden", so der hoffnungsvoller Firmeninhaber. Die Firma wurde 2009 gegründet und verlegte ihren Firmensitz am 1.Oktober 2019 nach Neuhausen in den Neubau.

Beim Autohaus Schönborn GmbH in der Nachbarschaft arbeiten derzeit vier Mitarbeiter, so Sascha Schönborn. Außer ihm gehören noch sein Schwiegervater Herbert, sein Sohn Robin und seine Schwiegermutter Marianne zum Familienunternehmen. Die Auftragslage wird als "durchwachsen" angegeben. Jetzt nach Ostern gibt es zwar Radwechsel, aber sonstige Aufträge sind rückläufig oder werden verschoben. "Es gibt noch viele Kunden die sich auch nicht hertrauen", so der Eindruck von Schönborn.

Kleine Firmen sind anpassungsfähiger

Ein Großteil der Wohnmobil–Kundschaft habe ihr Fahrzeug noch nicht gerichtet. Besitzer von Wohnwagen und Sommerfahrzeugen, für welche hier sonst alles Notwendige angeboten wird, fehlen ebenso. Beim Verkauf sind die Zahlen stark zurück gegangen. Dies sei wohl der schwierigen Situation der Kunden und bei der Zulassungsstelle geschuldet, vermutet Schönborn. Aus diesem Grunde gilt für die vier Mitarbeiter derzeit eine gekürzte Arbeitszeit. Am Freitagmittag und am Samstag bleibt der Betrieb geschlossen.

"Was jetzt verloren ist wird auch nicht mehr aufgeholt. Trotzdem schauen wir positiv als Familienunternehmen in die Zukunft. Wir sind durch unsere Größe eher anpassungsfähig und machen das beste daraus", so das Fazit von Sascha Schönborn.

Beim Getränkehandel Ketterer gibt es derzeit eingeschränkte Öffnungszeiten, berichtet Inhaber Daniel Singer. Neben Getränken hat Singer zusätzlich auch Lebensmittel mit in sein Angebot genommen. Eier, Nudeln, Kartoffel und Äpfel gibt es hier. Mit Vorbestellung sind auch Bananen, Salat und Gurken zu haben. Auch Gas gibt es hier zu kaufen. Selbst einen Paketshop von DHL ist im Hause vertreten. Der Lieferservice läuft täglich. Bei der Belieferung von Festen, der Gastronomie und Vereinen wird es wohl rund 80 Prozent Verluste gebe, schätzt Singer. Beim Soforthilfeprogramm hat er jedenfalls innerhalb vier Tagen Geld erhalten. Die aktuell geltenden Hygiene-Richtlinien werden von den drei Betrieben wahrgenommen, betonen alle Inhaber.