Schulgärtner Thomas Schwarzwälder hat zufällig von der Nabu-Aktion erfahren und die Zinzendorfschulen hierfür gleich angemeldet. Foto: Zinzendorfschulen Foto: Schwarzwälder Bote

Nabu: Gärtner setzt sich für die Umwelt ein / Abbau zerstört Ökosysteme und schadet Klima

Königsfeld. Erst vor Kurzem stand der Umgang mit den Ressourcen der Erde im Fokus des Unterrichts an den Zinzendorfschulen. Einen wichtigen Beitrag im nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen bietet hierzu der Schulgarten. Die Schule beteiligt sich an der Aktion "Torffrei gärtnern" des Nabu und hat dafür eine Plakette von der Umweltschutzorganisation bekommen.

Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden allein in Deutschland jedes Jahr verbraucht, schätzt der Nabu und warnt, dass die Vorräte in spätestens 50 Jahren erschöpft seien, falls der Torfabbau im gleichen Tempo voranschreite. Damit wäre eines der artenreichsten Ökosysteme zerstört. Außerdem schade der Abbau von Torf dem Klima.

Obwohl Moore weltweit nur drei Prozent der Landfläche bedecken, speichern sie doppelt so viel Kohlendioxid wie alle Wälder der Erde. Mit dem Torfabbau werden also große Mengen klimaschädlicher Treibhausgase freigesetzt.

Schulgärtner Thomas Schwarzwälder war zufällig auf die Aktion des Nabu aufmerksam geworden und meldete die mehr als 12 000 Quadratmeter große Fläche, die als flächenhaftes Naturdenkmal eingestuft ist, beim Nabu an. "Auch in den Gärten und Parks um die anderen Schul- und Internatsgebäude nehmen wir nur torffreie Erde." Diese bezieht er säckeweise aus den umliegenden Gärtnereien. Werden mal größere Mengen benötigt, so kommen diese aus dem Kompostwerk in Villingen-Schwenningen. Einige der Laub- und Nadelbäume stehen schon seit weit über Hundert Jahren im Park der Zinzendorfschulen. Ihre Unterpflanzung wird im Frühjahr durch Weiden und andere Bienennährgehölze erweitert, neue Staudenbeete sorgen für Insektenvielfalt.

Auch im Schulgarten ist Recycling angesagt. Scheiben aus dem Stamm eines Baumes, der nicht mehr zu retten war, dienen jetzt als Insektenhotel, das von Wildbienen, Schlupfwespen und anderen Kerbtieren bewohnt wird. Kein Wunder – wurde vor das "Hotel" auch gleich mit einer Blumenwiese ein "Restaurant" gepflanzt.