Minister Thomas Strobl (links) überreicht Bürgermeister Fritz Link den Bewilligungsbescheid der Förderung. Foto: Gemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Kulturerbe: Zuschuss für das Marketing- und Kommunikationskonzept

Königsfeld/Stuttgart. Der im Rahmen des Landesförderprogrammes Future Communities 4.0 eingereichte Zuschussantrag des Kurortes Königsfeld unter der Themenstellung "Sharing heritage – kulturelles Erbe digital vermitteln" wurde vom Bewertungsausschuss des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg positiv entschieden (wir berichteten).

Aus den Händen von Minister Thomas Strobl konnte Bürgermeister Fritz Link in Stuttgart den Förderbescheid in Höhe von 24 109,07 Euro entgegennehmen.

Im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens wurden nunmehr 45 Kommunen mit Zuschüssen bedacht. Der Königsfelder Projektantrag " Sharing heritage – Kulturerbe digital erleben" stellt den zum europäischen Kulturgut und der Geschichte des Landes zählenden, als Ensemble unter Denkmalschutz stehenden Zinzendorfplatz in den Mittelpunkt. Um diese bedeutende Kulturliegenschaft künftig nicht nur durch reale Besichtigung, sondern für alle Generationen, vom "Digital native" bis zum Menschen mit Beeinträchtigungen, barrierefrei und demografiegerecht zugänglich zu machen, sollen bis zur Einweihung im Oktober 2019 unter dem Motto "Sharing heritage" des europäischen Kulturerbejahres 2018 virtuelle Kommunikationsformen neue Partizipations- und Erlebnismöglichkeiten eröffnen und hierdurch dieses kulturelle Erbe neu und breiter vermitteln.

Aufbauend auf einem wissenschaftlichen Kommunikationskonzept sollen – neben der klassischen Beschilderung der Ortsmitte und den umgebenden Gebäuden und Bestandteilen der Herrnhuter Siedlungsgründung – neue, digitale und virtuelle Kommunikationsformen eingesetzt werden.

Virtuelle Rundgänge und Animationsfilm

Hierdurch soll entsprechend der Digitalisierungsstrategie des Landes das Thema Kunst und Kultur als Kulturerbe den Kindern und jungen Erwachsenen, den Tages- und Übernachtungsgästen, der eigenen Bevölkerung in Kommune und Region sowie demografiegerecht den Senioren, insbesondere Menschen mit mobilen und sinnlichen Einschränkungen (Seh- und Hörbehinderte) gemäß dem im Rahmen der neuen Tourismuskonzeption des Landes unter der Themenstellung "Reisen für alle" vorgegebenen Zielsetzungen barrierefrei zugänglich gemacht werden.

Hierfür sollen vielfältige, digitale Technologien zum Einsatz kommen. Hierzu gehören QR-Codes auf den herkömmlichen Beschilderungen, um vertiefende audiovisuelle Inhalte zu den einzelnen Denkmalobjekten mittels Smartphone oder Tablet und WLan-Infrastruktur online abrufen zu können. Hinzu kommt eine City-App mit Schwerpunkt auf Besucherinformations- und Leitsystem, so dass Besucher "virtuelle Rundgänge" barrierefrei und eigenständig durchführen können. Ebenso soll ein Animationsfilm zur Erklärung der Geschichte der Herrnhuter Brüdergemeine und ihrer Besonderheiten zur Einleitung bei Führungen oder zum barrierefreien Online-Abruf erstellt werden.

Bürgermeister Fritz Link freute sich sehr über die Zuschussbewilligung des Landes, da hierdurch die Voraussetzung für die Realisierung des mit rund 50 000 Euro veranschlagten Digitalprojektes geschaffen werden konnte. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern des Historischen Vereines, der Zinzendorfschulen und der Gemeinde wird sich nunmehr mit den Experten des Zentrums für Kultur/Geschichte in Niederjahna sowie der Agentur Ö-Grafik in Dresden an die Umsetzung des Projektes machen.