Der Kneippkurort punktet mit seinen gepflegten Anlagen an heißen Tagen bei allen Altersgruppen. Foto: Vaas Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Tanzabende stehen auf der Kippe / Kliniken, Hotels und Gasthöfe sind weniger gefragt

Nicht ganz ungetrübt war der touristische Zwischenbericht, den Kurgeschäftsführerin Andrea Hermann diese Woche im Ausschuss für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales vorlegte.

Königsfeld. In Bezug auf die Fachmesse CMT sprach Hermann von sehr positiver Besucherresonanz. Die Top-Platz-Bewertung beim Reisemobilstellplatz sei immer noch die erste Wahl bei den Werbemitteln. Es entstanden zahlreiche Broschüren für E-Biking im Heilklima, den Höfe- und Mühlenwandertag oder Burgspektakel.

Neu konzipiert wurde der Veranstaltungskalender mit einer Einschränkung des Umfangs kostenloser Angaben. Die Tourist-Info konnte sechs Neukunden gewinnen. Inhaltlich vollständig ist die Königsfelder Wanderkarte.

Bei einer Veranstaltung zur Onlinebuchbarkeit waren die Gastgeber positiv gestimmt. Vom Vertriebspartner sei eine Vereinheitlichung der Plattform angestrebt. Nach der Sommerpause solle es dazu eine weitere Gastgeberversammlung geben. Bürgermeister Fritz Link richtete einen dringenden Appell an die Betriebe. Nicht online buchbar zu sein sei ein "no-go". Das Buchungsverhalten gehe extrem in diese Richtung und sei zwingende Voraussetzung bei Jüngeren und Älteren.

Unglaublich positive Resonanz bescheinigte Hermann dem Höfe- und Mühlenwandertag, Naturparkmarkt und dem aktuell laufenden Burgspektakel. Etwas gemischt war der Erfolg der seit Mai jeweils am ersten Freitag im Monat angebotenen Tanzabende im Schwarzwald Parkhotel. Beim ersten Termin kamen 46 Besucher, beim zweiten und dritten wesentlich weniger. Man werde versuchen, die Veranstaltung noch zwei bis drei mal anzubieten. Nicht konkret beantworten konnten Hermann und Bürgermeister Fritz Link die Frage von Jan-Jürgen Kachlers nach dem Grund für das geringe Interesse. Man werde Manöverkritik üben, so Link.

Sehr positiv waren die Kurkonzerte am Sonntagnachmittag. Es habe sich bewährt, die Stilrichtungen zu wechseln, so Link. Sehr gut liefen auch die samstäglichen geführten Spaziergänge mit besonderen Highlights, die seit Anfang Februar angeboten werden.

Die Ankünfte fielen im Vergleich zum Vorjahr von 7651 auf 6823, Übernachtungen von 52 161 auf 49 708. Der Rückgang sei zum Teil auf die Kliniken zurückzuführen, so Hermann. Dort sanken die Ankünfte von 1832 auf 1730, die Übernachtungen von 40 828 auf 39 393. Auch kamen wesentlich weniger Gruppen aus dem Ausland in Hotels. So verzeichneten diese mit den Gasthöfen ein Minus von über zehn Prozent. Bei Pensionen und Gästehäusern stiegen die Ankünfte von 140 auf 207, Übernachtungen von 426 auf 535. Bei Ferienhäusern und -wohnungen sowie Privathäusern sanken die Ankünfte von 238 auf 185, die Übernachtungen von 1632 auf 1127, entsprechend 22,3 beziehungsweise 30,9 Prozent. Sehr hohe Zuwachsraten verzeichnete der Reisemobilpark. Die Ankünfte stiegen um 13,1 Prozent von 337 auf 381. Übernachtungen legten gar um 50 Prozent zu und stiegen von 604 auf 904.

Relativ geringe Schwankungen gab es bei der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer, die von 6,8 auf 7,3 Tage stieg. Die Bettenauslastung sank bei Kliniken von 85,6 auf 83,4 Prozent, bei Hotels und Gasthöfen von 21 auf 18,7 Prozent, bei Pensionen und Gästehäusern von zehn auf 9,2 Prozent sowie bei Ferienhäusern und -wohnungen sowie Privathäusern von 19,4 auf 16,3 Prozent. Nur der Reisemobilpark hatte Zuwächse von 11,8 auf 17,7 Prozent.

Das sei nur eine Momentaufnahme, so Link. Trotzdem könnten die Zahlen nicht zufriedenstellen. Die Kliniken bemühten sich, ihr Angebot neu auszurichten. Die Gemeinde müsse dringend daran arbeiten, die Bettenzahl zu erhöhen. Gespräche für die Ansiedlung weiterer Hotels liefen ununterbrochen.