Eine großer Antennenmast steht im Wald südlich dem Freibad Solara. Archiv-Foto : Vaas Foto: Schwarzwälder Bote

Antennen: Mitspracherecht der Gemeinde bewährt sich / Wunsch von Vodafone kaum zu erfüllen

Von Vodafone ist ein Antrag für eine weitere Hochfrequenzanlage für den Ortsteil Erdmannsweiler eingegangen. Die Gemeinde hat auch hier ihre Beteiligungsrechte geltend gemacht.

Königsfeld. Im alljährlichen Sommerinterview sprach Bürgermeister Fritz Link über die Diskussion bezüglich eines neuen Mobilfunkmastes zwischen Erdmannsweiler und Neuhausen. Dort kündigt sich eine Änderung der Belegung an.

Die Diskussion sei "von Teilen der Bevölkerung mit bedauerlicher Emotionalität und in der Tonalität grenzwertiger Schärfe" geführt worden, so Link. Dabei sei man bei allen angedachten Standortalternativen weit von jeglicher Gefährdung entfernt.

Link erinnerte an die intensiven Diskussionen von Gremien, Umweltverbänden, Bürgerinitiativen und nicht zuletzt des öffentlich bestellten Sachverständigen am "runden Tisch". Dabei sei es gelungen, einen außerhalb der Ortsteile Erdmannsweiler und Neuhausen gelegenen Standort zu erarbeiten.

Der halte sowohl die deutschen Grenz-, als auch die österreichischen und schweizerischen Vorsorgewerte ein. Und dies selbst bei der Belegung mit allen drei derzeit in Deutschland aktiven Mobilfunkanbietern. Damit sei das Ziel der Gemeinde erreicht, eine zeitgemäße Mobilfunkversorgung bei höchstmöglicher Immissionsreduzierung sicherzustellen. Wie vorausschauend diese Strategie war, zeigte sich laut Link vor wenigen Tagen. Es ging nämlich ein Antrag von Vodafone für eine weitere Hochfrequenzanlage für den Ortsteil Erdmannsweiler ein.

Die Gemeinde habe auch hierbei ihre Beteiligungsrechte geltend gemacht. Die Angaben von Vodafone würden vom Sachverständigen verifiziert, die Diskussion darüber wieder in die Gremien gebracht. In einem neuen Standortsuchverfahren werde die Gemeinde die Bündelung auf dem bereits angedachten Funkmast zwischen Neuhausen und Erdmannsweiler vorschlagen.

Unterverpachtung ermöglichen

Das setze voraus, dass die Telekom mit dem privaten Verpächter einen Vertrag abschließe und dann eine Unterverpachtung ermögliche. Zwar habe Vodafone einen Standort zwischen Erdmannsweiler und Burgberg angedacht, einen zweiten Mast werde die Gemeinde aber nicht diskutieren, stellte Link klar.

Einen ersten Anlauf habe die Gemeinde auch in Sachen W-Lan-Hotspots an öffentlichen Plätzen unternommen. Angedacht waren dabei touristisch relevante Einrichtungen wie der Zinzendorfplatz, das Freibad Solara, der Reisemobilstellplatz, das Haus des Gastes, der Rathausplatz und das Albert-Schweitzer-Haus. Dazu hatte man sich bei einem EU-Programm registriert, bei dem pro Gemeinde 15 000 Euro zur Verfügung gestellt werden sollten. Allerdings sei das Verfahren durch die Europäische Union aufgrund formaler Mängel aufgehoben worden. Beim nächsten Förderaufruf im Herbst werde die Verwaltung wieder einen entsprechenden Antrag stellen.