Heimerziehung: Schüler besuchen Wanderausstellung an DHBW / Projekt dokumentiert Leben der Kinder

Königsfeld. Rund 40 Schüler der Fachschule für Sozialpädagogik – Jugend- und Heimerziehung der Zinzendorfschulen haben kürzlich die Fakultät Sozialwesen der DHBW Villingen-Schwenningen besucht.

Melanie Geiges, Assistenz im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit – Jugend-, Familien- und Sozialhilfe an der DHBW Villingen-Schwenningen, führte die Gäste durch die Wanderausstellung "Verwahrlost und gefährdet? – Heimerziehung in Baden-Württemberg 1949 bis 1975". Anschließend nahmen sie gemeinsam am Campus-Abend teil.

Zwei Bücher, 570 Seiten und mehr als 70 Porträts

Dirk Schindelbeck, Historiker und freier Autor, und Helmut Roemer, Leiter der Kinder- und Jugendhilfe der Waisenhausstiftung Freiburg, sprachen über die Geschichte des städtischen Waisenhauses in Freiburg-Günterstal.

2011 startete die Waisenhausstiftung Freiburg ein Projekt zur Aufarbeitung der Geschichte des Waisenhauses. Im Vorfeld wurde immer wieder die Bitte ehemaliger Bewohner an die Stiftung herangetragen, Dokumente und Informationen über den eigenen Aufenthalt zu erhalten. Die Stiftung selbst verfügt allerdings nur über wenige Unterlagen und entschloss sich daraufhin, gemeinsam mit Schindelbeck unter zeitgeschichtlichem Fokus die Aufarbeitung der Geschichte anzugehen. Resultat des Projekts sind zwei Bücher mit über 70 Porträts ehemaliger Waisenhausbewohner.

Die 570 Seiten starke Aufarbeitung der Geschichte des Waisenhauses in Freiburg-Günterstal dokumentiert unter anderem das Leben und die Erfahrungen der Kinder und Jugendlichen mit einem zeitlichen Schwerpunkt zwischen 1945 und 1980.

Seit vielen Jahren gibt es nun Ehemaligentreffen

Dank vieler Zitate geben die Bücher Einblicke in das subjektive Erleben und Empfinden der damaligen Kinder und Jugendlichen. Angestoßen von diesem Projekt finden inzwischen seit mehreren Jahren Ehemaligentreffen statt. Sie bieten Raum für Begegnung und Austausch. Organisiert werden sie von der Waisenhausstiftung Freiburg.

Die Ausstellung und das Vortragsprogramm wurden von Melanie Geiges, Professorin Barbara Schramkowski und Professor Andreas Polutta des Studiengangs Soziale Arbeit – Jugend-, Familien- und Sozialhilfe der DHBW Villingen-Schwenningen organisiert.