Jörg Mischke (von links), Peter von Strombeck und Marike Gejrot wissen, was passiert wäre, "wenn ich Dich nicht getroffen hätte". Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Liebesgeschichte zieht sich musikalisch und lyrisch durch vier Jahrhunderte / Peter von Strombeck zu Gast

Von Hans-Jürgen Kommert

Königsfeld. Eine nahezu "unendliche Geschichte" sind sie, die Königsfelder Begegnungen, die der Historische Verein 2010 ins Leben rief. Unglaublich viele Themen hatte der Verein bisher bearbeitet.

Zuletzt beschäftigte man sich mit dem Literatur-Nobelpreisträger Heinrich Böll. Nun hatte der Verein um seinen Vorsitzenden Knut Schröter einen echten Höhepunkt ins Haus des Gastes geholt. "Ich denke, wir haben hier eine großartige Veranstaltung, die nicht in irgendeine Schublade passt", betonte Schröter einleitend.

"Wenn ich Dich nicht getroffen hätte" – unter diesem Titel erzählte Peter von Strombeck eine Liebesgeschichte, die sich musikalisch und lyrisch durch vier Jahrhunderte zog.

Peter von Strombeck ist Schauspieler, der an der Otto-Falckenberg-Schule Schauspiel studiert hatte und dann neben dem Residenztheater und den Kammerspielen der Bayern-Metropole auftrat. Weitere Theaterengagements folgten, auch der Film und das Fernsehen klopften an. Mittlerweile ist von Strombeck durch zahlreiche Fernsehproduktionen, sehr oft Krimis vom Tatort bis zum Polizeiruf, einem breiten Publikum bekannt.

Mitgebracht hatte er neben seiner Gitarre zwei Musiker: Marike Gejrot spielte auf dem Cello, Jörg Mischke nahm am Flügel Platz, hatte aber zusätzlich ein Akkordeon dabei. Villon, Goethe, Yeats, Wondratschek – bei diesen Dichtern hatte sich das Trio bedient. Von Strombeck rezitierte, dazu erklang zumeist Musik von Schostakowitsch über Henze bis hin zu Bob Dylan.

"Das Buch der Liebe, es handelt ein paar Seiten lang von Freude – und viele Seiten vom Leid", wusste Strombeck. Mit hehren Worten malte er Bilder aus Worten, die von seinen musischen Begleitern unterstrichen wurden – vor allem das Cello schluchzte hingebungsvoll mal in Freude, mal im Leid. Mal umschmeichelte es den Sprecher, mal zeigte es sich unwirsch fordernd.

Auch wenn Vernunft, Erfahrung etwas anderes behaupten: "Es ist, was es ist", sagt die Liebe. Viel Begeisterung, ja Enthusiasmus, Zweisamkeit, Nähe – und am Ende doch wieder Einsamkeit – dies übermittelte der Interpret seinen begeisterten Zuhörern, denen es am Ende dann viel zu schnell ging. "Ich hätte den Dreien noch Stunden lauschen können", war Tenor bei einer der Besucherinnen nach etwa einer Stunde zarter bis recht herber Sätze.