Die Michael-Balint-Klinik ist voll ausgelastet. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Michael-Balint-Klinik arbeitet weiter / Gruppe will neue Struktur

Königsfeld. Die ROMED- Gruppe, zu der auch die Michael-Balint-Klinik gehört, hat Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Landshut gestellt. Der Klinikbetrieb geht aber in vollem Umfang weiter. Für Patienten und Mitarbeiter gibt es keine Einschränkungen.

Die ROMED-Gruppe will sich eine neue Struktur geben, um ihr Wachstum und das deutschlandweit angesehene Therapieangebot dauerhaft zu sichern. Dazu hat die Geschäftsführung nun Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Bedingt dadurch musste auch die Betreibergesellschaft der Michael-Balint-Klinik Insolvenzantrag stellen.

"In der jüngsten Vergangenheit hatten Zwistigkeiten und Differenzen im Gesellschafterkreis die ansonsten positive Entwicklung des Klinikbetriebs überlagert. Um hier unter neutraler Kontrolle eines Insolvenzverwalters eine Klärung herbeizuführen und so die Zukunft der Klinikgruppe und der Arbeitsplätze dauerhaft zu sichern, haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen. Das deutsche Insolvenzrecht bietet für uns sehr gute Möglichkeiten, um die Neustrukturierung im Gesellschafterkreis zügig umzusetzen, ohne den Betrieb in den Kliniken zu beeinträchtigen", begründet Wolfhardt Rother, Gründer und Hauptgesellschafter der Klinik-Gruppe, den Schritt.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Landshut den Fachanwalt für Insolvenzrecht und Experten für komplexe Konzerninsolvenzen, Michael Jaffé. Gemeinsam mit der Geschäftsführung und der medizinischen Leitung informierte er bei einer Betriebsversammlung die Klinikmitarbeiter in Simbach und Königsfeld über den weiteren Fortgang des Verfahrens.

"Wir haben hier renommierte Klinikbetriebe mit einem überregional einzigartigen Therapieangebot, für das der Bedarf in Deutschland weiter wächst. Nach einer ersten Bestandsaufnahme glaube ich, dass wir in der vorläufigen Insolvenz bereits die Weichen für eine positive Zukunft der Kliniken und den Erhalt der Arbeitsplätze stellen können", so Jaffé.

Mitarbeiter müssendie Treue halten

Entscheidend dafür sei jedoch auch, dass medizinische Leitung, Mitarbeiter und Therapeuten der Klinik weiter die Treue hielten. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind gesichert. Der Klinikbetrieb in Simbach und in der über die gemeinsame Muttergesellschaft ROMED GmbH Klinik Consulting verbundenen Michael-Balint-Klinik geht jedoch in vollem Umfang weiter. "Für unsere Patienten und Begleitpersonen gibt es keine Einschränkungen", betonten die medizinische Leitung der beiden Häuser. Auch die wichtigsten Kostenträger haben ihre weitere Unterstützung zugesagt.

Die Michael-Balint-Klinik hat sich zur führenden Fachklinik auf dem Gebiet der stationären psychosomatischen Patientenversorgung in Deutschland entwickelt. Ein spezielles und sehr erfolgreiches Programm bietet sie für Patienten mit Migrationshintergrund und türkischer Muttersprache sowie für andere Migrantengruppen.

Die Michael-Balint-Klinik bietet 102 Betten mit einer psychosomatischen Krankenhausabteilung (42 Betten) sowie einer Rehabilitationsabteilung mit 60 Betten und beschäftigt rund 100 Mitarbeiter. Der reine Klinikbetrieb war in den vergangenen Jahren profitabel. Derzeit gibt es aufgrund der Vollauslastung Wartezeiten.