Die Königsfelder Künstlerin Miriam Huschenbeth (links) zeigt mit der Schauspielerin Kristin Gerwien eine verstörende Kunst-Performance rund um Grenzsetzung und Verschmelzung im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung "Cut out – Zwischenräume". Foto: Ginter Foto: Schwarzwälder Bote

Huschenbeth haucht Scherenschnitt Leben ein

Königsfeld. Schon Goethe hatte seine helle Freude an jener Kunstform, die seit der Entwicklung der Fotografie eklatant an Bedeutung verloren hat: dem Scherenschnitt. Die Königsfelder Künstlerin Miriam Huschenbeth haucht dem antiquierten Feinschnitt wieder neues Leben ein – und kombiniert ihn mit ausdrucksstarker Malerei. Zur Eröffnung ihrer Ausstellung "Cut out – Zwischenräume" im Königsfelder Kunstraum waren viele Interessierte gekommen, die sogleich auch in den Genuss einer Kunst-Performance kamen. Zusammen mit der Schauspielerin Kristin Gerwien führte Miriam Huschenbeth ein verstörendes Spiel von zwischenmenschlicher Grenzsetzung und Verschmelzung auf, das den vielsagenden Titel "Ein gemeinsames Für-Sich Sein" trug. Dazu erklang ein Hörspiel der Künstlerin.

Eine Performance sei kein Schauspiel, sondern "etwas Existenzielles", betonte Axel Heil, künstlerischer Beirat des Vereins Kunstkultur. Das gelte auch für den von Licht und Schatten geprägten Scherenschnitt. "Alles hat einen Anfang und ein Ende, alles hat mindestens zwei Seiten", so Heil. Es gebe die Geburt – doch diese beinhalte auch den Tod. Interessant sei, so Heil, "das Dazwischen". Beim Scherenschnitt müsse man sich entscheiden, was vorne und was hinten sei und sich fragen: "Auf welcher Seite stehe ich und von wo möchte ich betrachten?".

Künstlerin Miriam Huschenbeth erläuterte, warum sie gerne mit der Schnittkunst arbeitet: "Scherenschnitte nehmen den Raum ein, man hat einen Durchblick." In ihrer Kunst ginge es ihr um Zwischenräume, Überlagerung und Empfindungswelten sowie "die Verlagerung verschiedener Bewusstseinsebenen".

n Noch bis zum 5. April läuft die Ausstellung "Cut out – Zwischenräume" im Kunstraum in der Gartenstraße 1.