Mavis Noordwijk und Claudia Tjon Soei Len tragen im Kirchensaal Folklore und surinamische Lieder vor. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Auftakt zum Weltgebetstag der Frauen / Lieder von Mavis Noordwijk und Claudia Tjon Soei Len

Königsfeld. Am 2. März wird in weit über einhundert Ländern der Weltgebetstag der Frauen begangen. Nun wurde hierzu mit einem interessanten Konzert im Kirchensaal eingestimmt.

Besser hätten es die Veranstalter der monatlichen Frauenzusammenkunft nicht treffen können, denn zum Motto "Surinam" kamen die Sängerin, Komponistin und Titelliedschreiberin Mavis Noordwijk aus der Hauptstadt Paramaibo des südamerikanischen Landes und Claudia Tjon Soei Len (Gitarre), die mittlerweile in den Niederlanden lebt. Beide erwiesen sich als unkomplizierte, musikalische Botschafter ihrer Heimat.

Sichtlich erstaunt über die vielen Gäste war die Holländisch dolmetschende Pfarrerin Annerose Klingner-Huss. Herzlich begrüßte sie das Publikum und vor allem die beiden Interpretinnen und die organisatorische Begleiterin Anneli Vollprecht aus Basel.

Das Programm offenbarte afrikanische, indigene und europäische Einflüsse, die sich in Rhythmen, Melodien und Sprachen äußerten. Auch die ethnische Vielfalt wurde damit deutlich. In einem großen Rahmen bewegten sich die musikalischen Beiträge: nationale Gesänge, traditionelle Lieder, Folklore, Kirchenlieder, Liebessongs, Erinnerungen an Afrika mit "Anans", Geburtstagswünsche und Abschiedslieder gehörten dazu. Bewundernswert waren auch die Eigenkompositionen von Mavis Noordwijk, wobei der Song mit der Aufforderung "surinamische Frauen packt an" durchaus revolutionären, aber keineswegs aggressiven Charakter hatte. Die Sängerin hat Charisma, gewinnt die Herzen mit ihrem weichen, angenehmen Mezzo, vermittelt Texte auch mit Körpersprache, kann in kreolischen Ausdrucksformen genauso singen wie in Javanisch, Holländisch oder Englisch – die afrikanische Seele schwang mit.

Samba oder Calypso klingen an, Marsch und Walzer oder wiegende Abendlieder sind zu hören. Alles ist mit einer ansprechenden, natürlichen Herzlichkeit belegt und Mavis lädt nicht nur beim arawakischen Fischerlied zum Mitsingen ein. Das "lecker Fisch" als Refrain klappte dank einiger geschulter Sängerinnen bestens.

Nicht zu vergessen: die Gitarrenklänge. Sie bezauberten mit Rhythmus, Dynamik und abgerundeter Ausdrucksstärke.

Mavis Noordwijk war erstaunt, surinamische Lieder im Gesangbuch der Brüdergemeine zu finden, aus dem einige gesungen wurden.